Goldpreis-Prognose: XAU/USD stabilisiert sich um 4.070 US-Dollar – FOMC-Protokolle im Fokus
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- Gold konsolidiert sich nahe dem Drei-Wochen-Hoch, da die Risikobereitschaft die dovishen Wetten auf die Fed ausgleicht
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- Gold bleibt defensiv bei festerem USD – Abwärtsrisiken vorerst begrenzt

Gold (XAU/USD) notiert am Mittwoch den zweiten Tag in Folge leicht im Plus und pendelt um 4.070 US-Dollar, nachdem es zuvor knapp unter die psychologische Marke von 4.000 US-Dollar gefallen war.
Gestützt wird der Preis von zunehmender Risikoaversion und einer wieder erwachenden Nachfrage nach sicheren Häfen, während der US-Dollar trotz hoher Zinsen nur begrenzt zulegen kann.
Gleichzeitig bremsen gesunkene Erwartungen an eine weitere Fed-Zinssenkung im Dezember die Aufwärtsfantasie – Anleger warten auf die FOMC-Protokolle und den verzögerten US-Arbeitsmarktbericht, bevor sie größere Positionen in XAU/USD aufbauen.
Marktüberblick: Risikoaversion stützt Gold, Fed-Erwartungen ziehen eine Decke ein
Gold (XAU/USD) handelt zur Wochenmitte mit einem leichten Aufwärtsbias und versucht, den Rebound vom eineinhalbwöchigen Tief knapp unter 4.000 US-Dollar fortzusetzen. Der gestrige Kurssturz an der Wall Street hat erneut gezeigt, wie fragil die Risikostimmung vor dem Hintergrund wachsender Sorgen um die US-Konjunktur ist – ein Umfeld, in dem klassische Sicherer-Hafen-Anlagen wie Gold traditionell gefragt sind. Entsprechend bleiben die Dollar-Bullen in der asiatischen Sitzung eher auf der Bremse, was dem Edelmetall zusätzlichen Rückenwind verschafft.
Hinzu kommen geopolitische Spannungen, die das Sicherheitsmotiv am Markt verstärken. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben erneut mit US-gelieferten ATACMS-Raketen militärische Ziele in Russland angegriffen; Präsident Wolodymyr Selenskyj reist zugleich in die Türkei, um die festgefahrenen Gespräche über eine mögliche Konfliktlösung wiederzubeleben. Während ein US-Sondergesandter an den Treffen teilnehmen soll, hat der Kreml bereits signalisiert, keine eigenen Vertreter zu entsenden. Solche Schlagzeilen verändern zwar kurzfristig nicht das Zinsbild, halten aber das Grundrauschen an geopolitischen Risiken hoch – ein Faktor, der die Argumente für eine Goldbeimischung im Portfolio stützt.
Auf der anderen Seite bleibt der Spielraum für eine kräftige Gold-Rally vorerst begrenzt. Am Terminmarkt sind die Wetten auf eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember zuletzt zurückgegangen. Ein weniger stark dovisher Ausblick stützt den US-Dollar strukturell und wirkt wie eine Art „Deckel“ auf dem unverzinsten Edelmetall. Mehrere Fed-Vertreter haben in den vergangenen Tagen zur Vorsicht gemahnt: Vizechef Philip Jefferson sprach sich für ein langsames Vorgehen bei weiteren Zinsschritten aus, während Regionalchefs wie Raphael Bostic (Atlanta) und Jeffrey Schmid (Kansas City) eher für eine Zinspause plädieren. Gleichzeitig baut Gouverneur Christopher Waller das Argument für zusätzliche Zinssenkungen weiter aus – mit Verweis auf einen abgeschwächten Arbeitsmarkt und den deutlichen Rückgang bei Neueinstellungen.
Auch die verfügbaren Arbeitsmarktdaten liefern ein gemischtes Bild. Die Zahl der Personen, die nach einer ersten Antragswoche weiterhin Arbeitslosenunterstützung beziehen – ein wichtiger Indikator für die Dynamik am Arbeitsmarkt – ist in der Woche bis zum 18. Oktober auf 1,957 Millionen gestiegen und deutet auf eine erhöhte Arbeitslosenquote im Oktober hin. Vor diesem Hintergrund rückt der wegen des langen Regierungsstillstands verschobene Arbeitsmarktbericht (Nonfarm Payrolls) für September, der am Donnerstag nachgereicht werden soll, in den Mittelpunkt. Zusammen mit den FOMC-Protokollen, die am Mittwochabend veröffentlicht werden, dürfte er entscheidende Hinweise darauf liefern, wie weit die Fed im Dezember zu weiteren Zinssenkungen bereit ist – und damit auch, ob Gold eher den Sprung über die jüngsten Zwischenhochs schafft oder erneut in Richtung 4.000 US-Dollar getestet wird.
Unterm Strich steckt Gold damit zwischen zwei Kräften: Risikoaversion und geopolitische Unsicherheit sorgen für eine stabile Nachfrageseite, während das Zinsthema jede zu dynamische Aufwärtsbewegung sofort wieder einbremst. Solange diese Gemengelage anhält, bleibt XAU/USD eher ein Markt für taktische Trader als für groß angelegte Trendwetten.
Technische Lage: 4.100 US-Dollar als erste Hürde – 200-Perioden-EMA im 4-Stunden-Chart bleibt Referenz

Aus technischer Sicht hat Gold am Dienstag eine wichtige Bewährungsprobe bestanden. Der Kurs fand auf dem 4-Stunden-Chart am 200-Perioden-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) soliden Halt und drehte von dort nach oben. Kurzfristig ist diese Linie die zentrale Referenz für alle, die den aktuellen Rebound nicht als bloße Zwischenerholung abtun wollen. Gleichzeitig bleibt der Widerstand bei 4.100 US-Dollar die erste echte Hürde auf dem Weg nach oben: Gelingt dort ein klarer Ausbruch, wäre eine Short-Covering-Rally wahrscheinlich, die XAU/USD zunächst an die Zone um 4.152–4.155 US-Dollar und im Anschluss an den runden Bereich um 4.200 US-Dollar tragen könnte.
Auf der Unterseite rückt zunächst der Bereich um 4.037–4.036 US-Dollar als kurzfristige Unterstützung in den Fokus – dort könnten kurzfristige Käufer versuchen, Rücksetzer abzufangen. Kritischer wird es aus technischer Sicht, wenn der Kurs den 200-Perioden-EMA im 4-Stunden-Chart, der aktuell knapp über der Marke von 4.000 US-Dollar verläuft, deutlich nach unten durchschlägt. In diesem Fall würde sich das Risiko erhöhen, dass die Korrektur Fahrt aufnimmt und Gold in Richtung der Unterstützung bei 3.931 US-Dollar und weiter zur 3.900er-Marke durchgereicht wird. Darunter wäre schließlich das Ende-Oktober-Tief um 3.886 US-Dollar wieder ein realistisches Ziel – ein Niveau, an dem sich entscheiden dürfte, ob es sich nur um eine ausgedehnte Konsolidierung innerhalb eines größeren Aufwärtstrends handelt oder um den Beginn einer tieferen Abwärtsphase.
Solange Gold sich oberhalb der 4.000er-Zone und des 200-Perioden-EMA behaupten kann, spricht allerdings mehr dafür, dass schwache Phasen zunächst von Käufern genutzt werden – zumal die entscheidenden Impulse in den kommenden Tagen weniger von Chartmarken als von Fed-Protokoll und Arbeitsmarktdaten kommen dürften.
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