Gold bleibt defensiv bei festerem USD – Abwärtsrisiken vorerst begrenzt
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- Gold konsolidiert sich nahe dem Drei-Wochen-Hoch, da die Risikobereitschaft die dovishen Wetten auf die Fed ausgleicht
- Goldpreis-Prognose: XAU/USD klettert zurück über 4.200 US-Dollar – schwächerer USD und Risk-Off-Stimmung stützen, Fed bremst die Fantasie
- Goldpreis-Prognose: XAU/USD steigt auf fast 4.050 USD angesichts von Bedenken über die US-Wirtschaft
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Gold (XAU/USD) schafft es am Montag trotz eines kurzen Anstiegs über die Marke von 4.100 USD nicht, Anschlusskäufe auszulösen und bleibt damit den dritten Tag in Folge eher auf der Hinterfuß.
Der festere US-Dollar, gestützt durch gesunkene Dezember-Zinssenkungserwartungen, trifft auf Konjunktursorgen nach der längsten US-Regierungsschließung – dieser Mix begrenzt die Verluste oberhalb des Wochentiefs bei rund 4.032 USD.
Charttechnisch bleibt der Bereich um 4.100 USD das Scharnier: Erst ein stabiler Ausbruch Richtung 4.140–4.145/4.200 USD hellt das Bild auf, während ein Bruch unter den 200-Perioden-SMA (H4) bei 4.059 USD Platz in Richtung 4.000/3.931/3.886 USD schaffen könnte.
Gold (XAU/USD) zeigte zu Wochenbeginn ein typisches „Hin-und-Her-Szenario“: In der asiatischen Sitzung kletterte der Kurs leicht über die Marke von 4.100 USD, zog dann aber wieder Verkäufer an und blieb damit auch am Montag insgesamt defensiv – bereits der dritte Handelstag in Folge. Der Katalysator auf der Gegenseite ist der US-Dollar: Nachdem mehrere einflussreiche FOMC-Mitglieder zuletzt wenig Bereitschaft signalisiert haben, die Kreditkosten zügig zu senken, haben die Märkte ihre Wetten auf eine baldige Zinssenkung zurückgefahren. Das stützt den Greenback und wirkt als klassischer Gegenwind für ein nicht verzinstes Asset wie Gold.
Ganz vom Tisch ist das Abwärtsszenario für Gold dennoch nicht – im Gegenteil: Die Nachwirkungen der längsten US-Regierungsschließung aller Zeiten nähren Zweifel an der konjunkturellen Dynamik. Viele Marktteilnehmer rechnen damit, dass sich die verpassten Daten in den kommenden Tagen in Form einer ganzen Welle von US-Makroveröffentlichungen entladen. Vor diesem Hintergrund scheuen sich Händler, Gold aggressiv zu verkaufen, solange sich der Kurs über dem Ein-Wochen-Tief bei rund 4.032 USD halten kann.
Hinzu kommt der Datenblock der Woche: Am Mittwoch stehen die Protokolle der FOMC-Sitzung auf der Agenda, am Donnerstag folgt der nachgelieferte Arbeitsmarktbericht für Oktober (Nonfarm Payrolls). Beides zusammen dürfte den Takt für die kurzfristige USD-Entwicklung vorgeben – und damit auch für die nächste größere Bewegung im Goldpreis. Schwächer als erwartete Beschäftigungszahlen könnten die Fantasie für weitere Lockerungsschritte der Fed wiederbeleben und dem „sicheren Hafen“ Gold neuen Auftrieb geben; robuste Zahlen würden dagegen die Dollar-Stärke bestätigen und die Bullen in die Defensive drängen.
Marktüberblick: Dollar-Aufwertung vs. Konjunktursorgen
Auf der Seite der Geldpolitik haben zuletzt die Falken das Wort. Eine auffällige Zahl von Fed-Vertretern hat sich in den vergangenen Tagen sehr vorsichtig zu weiteren Lockerungen geäußert. Jeffrey Schmid, Präsident der Kansas City Fed, brachte es am Freitag auf den Punkt: Die Inflation sei zu hoch, für Selbstzufriedenheit bei den Erwartungen gebe es keinen Raum. Die Geldpolitik beschrieb er als „mäßig restriktiv“ – und genau so solle sie seiner Meinung nach auch bleiben, um das Nachfragewachstum zu bremsen.
Folge: Die vom Markt eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember ist in der vergangenen Woche unter die Marke von 50 % gefallen. Für Gold, das keine laufenden Erträge abwirft, ist das ein klarer Belastungsfaktor – steigende oder hartnäckig hohe Renditen auf der Zinsseite machen alternative Anlagen relativ attraktiver und hatten den Preis am Freitag bereits den zweiten Tag in Folge unter Druck gesetzt.
Gleichzeitig setzt sich die Überzeugung durch, dass die anstehenden US-Daten Spuren von Schwäche zeigen dürften: ein nachlassender Arbeitsmarkt, eine abkühlende Konjunktur, eine Wirtschaft, die die verlängerte Government Shutdown-Phase noch verdauen muss. In einem solchen Umfeld fällt es vielen Investoren schwer, Gold aggressiv zu verkaufen – insbesondere, wenn die Stimmung an den Risikoanlagen ohnehin angeknackst ist. Der schwächere Risikoton wirkt daher wie ein Sicherheitsnetz unter dem Kurs und hilft, die Abwärtsbewegung des „sicheren Hafens“ zu begrenzen.
Technischer Ausblick: 4.100 USD als Scharnier, 4.000 USD als Linie im Sand
Auch aus charttechnischer Sicht spiegelt sich diese Zerrissenheit wider. Am Freitag zeigte das XAU/USD-Paar zunächst Widerstandskraft knapp unter dem 20-Perioden-SMA auf dem 4-Stunden-Chart. Dass daraus jedoch bislang kein dynamischer Folgeanstieg entstanden ist, mahnt bullische Marktteilnehmer zur Vorsicht. Die negativen Oszillatoren auf H4 sprechen dafür, nicht blind in die erste Erholung hinein zu kaufen, sondern auf einen nachhaltigen Ausbruch zu warten.

Kurzfristig gilt: Erst wenn Gold sich klar und mit anhaltender Stärke über der 4.100-USD-Marke etablieren kann, wäre der Weg frei für einen Test des Widerstandsbereichs bei 4.140–4.145 USD. Gelingt der Sprung darüber, könnte sich das Momentum nach oben ausweiten und einen neuen Anlauf auf die runde Marke von 4.200 USD ermöglichen.
Auf der Unterseite verläuft der 200-Perioden-SMA auf dem 4-Stunden-Chart aktuell im Bereich von 4.059 USD – er fungiert als erste „Prüfstelle“ für die Bären. Ein Bruch darunter würde den Blick erneut auf das Freitagstief bei etwa 4.032 USD lenken. Darunter wartet die psychologisch wichtige Marke von 4.000 USD als zentrale Linie im Sand. Ein klarer und bestätigter Durchbruch dieses Niveaus würde den Goldpreis anfällig machen für eine beschleunigte Abwärtsbewegung in Richtung der Zwischenunterstützung bei 3.931 USD, weiter zur 3.900-USD-Zone und zum Tiefpunkt Ende Oktober im Bereich von 3.886 USD.
In der Summe bleibt Gold damit in einer engen Spanne „gefangen“: Der stärkere Dollar und die gesunkenen Zinssenkungserwartungen bremsen jede Rally früh aus, während Konjunktursorgen und Risikoscheu verhindern, dass die Verkäufer das Ruder komplett übernehmen. Bis die Kombination aus FOMC-Protokoll und NFP-Zahlen ein klareres Bild zeichnet, spricht vieles dafür, dass der Markt eher Ausschläge in dieser Spanne handelt, als einen neuen Trend auszurufen.
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