Goldpreis: XAU/USD dümpelt nahe Wochentief – nachlassende Fed-Zinssenkungsfantasie setzt dem Edelmetall zu
- Gold auf Drei-Wochen-Hoch: Fed-Zinssenkungswetten stützen, Regierungs-Optimismus bremst den “sicheren Hafen”
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- Gold konsolidiert sich nahe dem Drei-Wochen-Hoch, da die Risikobereitschaft die dovishen Wetten auf die Fed ausgleicht
- Goldpreis-Prognose: XAU/USD klettert zurück über 4.200 US-Dollar – schwächerer USD und Risk-Off-Stimmung stützen, Fed bremst die Fantasie
- Silberpreis-Prognose: XAG/USD zieht bei stärkerem US-Dollar einige Verkäufer auf rund 51,00 US-Dollar an
- Gold steigt auf über zweiwöchiges Hoch, da wirtschaftliche Bedenken die Wetten auf Zinssenkungen der Fed bekräftigen

Gold (XAU/USD) steht am Dienstag den vierten Handelstag in Folge unter Druck und nähert sich erneut dem eineinhalbwöchigen Tief im Bereich von 4.000 US-Dollar, das bereits am Vortag getestet wurde.
Auslöser ist vor allem die deutlich abgekühlte Erwartung einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember, die dem zinslosen Edelmetall spürbar den Rückenwind entzieht, während der US-Dollar wegen Konjunktursorgen selbst nur schwer Tritt fasst.
Trotz Risikoaversion und anhaltender geopolitischer Spannungen bleibt der klassische Fluchtreflex in Richtung Gold bislang verhalten – ein klarer Bruch der Marke von 4.000 US-Dollar könnte den Abwärtstrend aus der Zone um die mittleren 4.200 US-Dollar in Richtung 3.931 bis 3.886 US-Dollar verlängern.
Gold (XAU/USD) setzt am Dienstag seine Serie roter Tage fort: Bereits zum vierten Mal in Folge dominiert Verkaufsdruck, der den Preis näher an das eineinhalbwöchige Tief im Bereich von 4.000 US-Dollar drückt, das am Vortag markiert wurde. Im Zentrum steht eine Neubewertung des geldpolitischen Ausblicks: Viele Marktteilnehmer haben ihre Wetten auf eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) im Dezember deutlich zurückgefahren – ein Szenario, das die Attraktivität des unverzinsten Metalls schmälert und die jüngste Korrektur verstärkt.
Auffällig ist, dass der US-Dollar diese Konstellation bislang nur eingeschränkt zu seinen Gunsten nutzen kann. Zwar spricht die Aussicht auf länger hoch bleibende Zinsen grundsätzlich für den Greenback, zugleich nähren der längste US-Regierungsstillstand aller Zeiten und die damit verbundene Unsicherheit über die reale Konjunkturentwicklung Zweifel an der Wachstumsdynamik. Der Dollar tut sich daher schwer, an die jüngsten Zugewinne anzuknüpfen – ein Faktor, der den Abwärtsdruck auf Gold zumindest etwas abfedert.
Gleichzeitig bleibt das Umfeld an den Risikoanlagen angespannt. Eigentlich ein Nährboden, in dem Gold als sicherer Hafen traditionell gesucht ist. Doch diesmal überlagert der Zinskanal den klassischen Safe-Haven-Effekt: Die Kombination aus sinkenden Zinssenkungswetten und einem nur moderat angeschlagenen Dollar reicht aus, um Kaufinteresse in XAU/USD zu dämpfen. Risikoaversion sorgt eher dafür, dass die Verkäufe nicht völlig aus dem Ruder laufen, als dass sie eine echte Rally im Edelmetall auslöst.
Kurzfristig spricht viel dafür, dass Händler zunächst auf neue Signale zum Zinspfad warten, bevor sie sich klar auf eine Richtung festlegen. Im Fokus stehen die am Mittwoch anstehenden Protokolle des Offenmarktausschusses (FOMC) sowie der wegen des Stillstands verzögerte US-Nonfarm-Payrolls-Bericht für Oktober am Donnerstag. Beide Veröffentlichungen könnten wichtige Hinweise liefern, ob die Fed im Dezember tatsächlich eine weitere Zinssenkung in Betracht zieht oder die Pause länger anhält. Reden einflussreicher FOMC-Mitglieder verstärken diesen Datenfokus und dürften sowohl den US-Dollar als auch XAU/USD in den kommenden Tagen maßgeblich beeinflussen.
Marktüberblick: Weniger dovishe Fed – Gold zahlt den Preis
Der jüngste, rekordlange US-Regierungsstillstand hat dazu geführt, dass über Wochen hinweg zentrale Wirtschaftsdaten nicht oder nur verzögert veröffentlicht wurden. Statt die Fed zu einer aggressiveren Lockerung zu drängen, hat sich die Erwartungslage allerdings gedreht: Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung im Dezember ist gesunken, die Notenbanker signalisieren mehr Vorsicht.
Mehrere Fed-Vertreter haben in den vergangenen Tagen betont, dass der Spielraum für zusätzliche Zinssenkungen nicht grenzenlos ist. Fed-Vizepräsident Philip Jefferson erklärte am Montag, die Aufwärtsrisiken für die Inflation seien zwar etwas zurückgegangen und der aktuelle Leitzinsbereich inzwischen „etwas restriktiv“. Gleichzeitig warnte er aber davor, die Geldpolitik zu schnell zu lockern, da man sich dem neutralen Zinsniveau nähere.
Diese Tonlage spiegelt sich am Terminmarkt wider: Gemessen am FedWatch-Tool der CME-Gruppe liegt die eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember inzwischen unter 50 %. Genau diese Verschiebung der Erwartungen ist einer der Hauptgründe dafür, dass Anleger seit vier Sitzungen in Folge Kapital aus Gold abziehen.
Auf der anderen Seite bleiben die Sorgen über die konjunkturellen Folgen des verlängerten Regierungsstillstands präsent. Sie erschweren es dem US-Dollar, die Gewinne des Vortages auszubauen, und bremsen die aggressivsten Short-Wetten im Gold. Mit der Wiedereröffnung der Regierung rückt der Blick nun auf die „Datenwelle“ der nächsten Tage: Neben dem NFP-Bericht am Donnerstag gelten die FOMC-Protokolle als entscheidende Referenz, um den weiteren Zinspfad einzuordnen und das Bild für XAU/USD zu schärfen.
Auch geopolitisch bleibt die Lage angespannt. Das russische Verteidigungsministerium meldet Geländegewinne bei Orestopol in der Region Dnipropetrowsk, zudem zwang ein russischer Angriff ein rumänisches Grenzdorf zur Evakuierung. Solche Schlagzeilen halten das Grundrauschen an politischen Risiken hoch und stützen grundsätzlich die Argumente für Gold als Absicherungsbaustein. Der Markt macht daraus derzeit aber keinen dominanten Treiber – auch hier dominiert die Frage, was die Fed im Dezember macht.
Technische Lage: Unter 4.000 Dollar wird es ungemütlich

Der Blick auf den kurzfristigen Chart bestätigt das angeschlagene Bild. XAU/USD ist zuletzt mehrfach am 200-Stunden-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) gescheitert und anschließend wieder nach unten abgedreht. Aus Sicht vieler Charttechniker bleibt damit der Weg des geringsten Widerstands klar abwärtsgerichtet.
Ein überzeugender Durchbruch unter die psychologisch wichtige Marke von 4.000 US-Dollar wäre aus technischer Perspektive mehr als nur ein kurzer Ausrutscher: Zusätzliche Anschlussverkäufe unterhalb dieser Schwelle würden die negative Tendenz bestätigen und den Preis anfällig machen für einen zügigen Test der Zwischenunterstützung bei 3.931 US-Dollar. Darunter rücken die Zone um 3.900 US-Dollar sowie das Ende Oktober markierte Tief im Bereich von 3.886 US-Dollar in den Vordergrund.
Auf der Oberseite verläuft der erste ernstzunehmende Widerstand nun im Bereich von 4.053 bis 4.055 US-Dollar. Dort hat der Markt zuletzt mehrfach nach oben abgedreht. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber könnte eine Short-Covering-Rallye auslösen und Gold zurück an den 200-Stunden-EMA führen, der aktuell knapp unter der runden Marke von 4.100 US-Dollar verläuft. Erst wenn es anschließend zu Anschlusskäufen kommt, wäre das ein Hinweis darauf, dass die Korrektur aus der Zone um die mittleren 4.200 US-Dollar ausgereizt ist und der Markt wieder Spielraum für eine Gegenbewegung nach oben hat. Bis dahin bleibt XAU/USD jedoch anfällig – insbesondere, falls die Fed-Kommunikation die zuletzt gesunkene Zinssenkungsfantasie weiter dämpft.
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