Gold (XAU/USD) bewegt sich am Donnerstag seitwärts, da eine bescheidene Erholung des US-Dollars (USD) auf das Edelmetall drückt. Zum Zeitpunkt des Schreibens wird XAU/USD bei etwa 4.160 USD gehandelt und schwebt nahe den Zwei-Wochen-Hochs, die am Mittwoch erreicht wurden, wobei das Metall bisher in dieser Woche um fast 2,20% gestiegen ist.
Die allgemeine Erzählung bleibt unterstützend für Gold, da mehrere wichtige Vertreter der Federal Reserve (Fed) kürzlich Offenheit für eine kurzfristige Lockerung signalisiert haben, was die Markterwartungen verstärkt, dass die Zentralbank bei der Sitzung am 9. und 10. Dezember eine weitere Zinssenkung vornehmen könnte.
Erwartungen an eine weitere Zinssenkung der Fed haben auch dazu beigetragen, dass sich die globalen Aktien von dem jüngsten Rückgang aufgrund von KI-Bewertungen erholen, was die allgemeine Risikobereitschaft verbessert. Der resultierende Risikoton wirkt als Gegenwind für Gold, und da die US-Märkte am Donnerstag aufgrund von Thanksgiving geschlossen sind, wird erwartet, dass die Liquidität dünn bleibt, was das Metall weitgehend in einer Spanne hält.

Auf dem Tageschart behält Gold eine konstruktive Struktur bei, wobei der 21-Tage Simple Moving Average (SMA) weiterhin über dem 100-Tage SMA liegt, was die breitere Neigung zugunsten der Käufer aufrechterhält.
Der Preis bleibt komfortabel über beiden gleitenden Durchschnitten, während der Relative Strength Index (RSI) bei 59,59 gut über dem mittleren 50-Bereich liegt und das positive Momentum verstärkt. Der Average Directional Index (ADX) bei 19,12 weist weiterhin auf eine gedämpfte Trendstärke hin.
XAU/USD drückt derzeit gegen die obere Grenze einer symmetrischen Dreiecksformation, wobei der nächste wichtige Widerstand bei etwa 4.200 USD liegt. Ein entscheidender Durchbruch über diese Barriere würde die Tür für weiteres Aufwärtspotenzial öffnen. Sollte es jedoch nicht gelingen, 4.200 USD zu überwinden, könnte Gold seine Konsolidierung innerhalb des Dreiecksmusters fortsetzen.
Auf der Abwärtsseite fungiert 4.150 USD als erste Unterstützung, gefolgt von stärkerer Unterstützung im Bereich von 4.050-4.070 USD, wo der steigende 21-Tage SMA mit der unteren Grenze des Dreiecks konvergiert.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.