GBP/USD beendete am Donnerstag eine vier Tage andauernde Verlustserie und erholte sich leicht aus dem Bereich von 1,3050. Die Kursbewegung des Pfunds ist weiterhin auf der bärischen Seite der langfristigen gleitenden Durchschnitte gefangen, aber die Anleger nehmen sich eine Auszeit vor den Datenveröffentlichungen am Freitag.
Die US Nonfarm Payrolls (NFP) Arbeitsmarktdaten für September wurden am Donnerstag veröffentlicht, viel später als üblich aufgrund der jüngsten Finanzierungssperre der US-Regierung. Die Daten fielen stärker als erwartet aus und zeigten einen Nettogewinn von 119.000 Arbeitsplätzen im September, was deutlich über den erwarteten 50.000 lag. Der Anstieg der NFP-Stellengewinne schließt faktisch die Tür für eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) am 10. Dezember, die stärkere Anzeichen einer Verschlechterung des Arbeitsmarktes erfordert hätte.
Eine ansonsten einseitige Handelswoche für GBP/USD-Händler wird mit einer frischen Reihe von UK Einzelhandelsumsatzdaten um 07:00 GMT abgerundet. Die monatlichen Einzelhandelsumsätze werden für Oktober voraussichtlich erneut zurückgehen, was im Einklang mit der jüngsten Gewohnheit des Vereinigten Königreichs steht, bei der Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten hinter den Erwartungen zurückzubleiben.
Die Ergebnisse der UK S&P Global Purchasing Managers Index (PMI) Aktivitätsumfrage folgen um 09:30 GMT. Die UK PMIs für die Bereiche Fertigung und Dienstleistungen werden voraussichtlich leicht sinken, da die wirtschaftliche Aktivität in der größten Nicht-EU-Wirtschaft Europas ins Stocken gerät.
Die US S&P Global PMI-Daten werden die Woche um 14:45 GMT abrunden. Die Dienstleistungen-PMI-Daten werden voraussichtlich moderat ausfallen und sich bei etwa 54,8 stabilisieren, während die Erwartungen für die Fertigungstätigkeit auf 52,0 von 52,5 sinken sollen.
Die neuesten Indizes für Verbrauchererwartungen und -stimmung der University of Michigan (UoM) werden ebenfalls am Freitag um 15:00 GMT aktualisiert. Die Lage auf der Seite der Verbraucherstimmung in den amerikanischen Wirtschaftsdaten war nicht besonders gut, und der Trend wird voraussichtlich mehr oder weniger bis November anhalten.

Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.