Ethereum im Stresstest: Walverkäufe, ETF-Abflüsse – und die Frage, ob 2.800 US-Dollar halten
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Ethereum-Waladressen mit Beständen zwischen 10.000 und 100.000 ETH haben in den vergangenen vier Tagen mehr als 150.000 ETH abgeladen, während der Kurs um die Realized-Price-Zone bei 2.900 US-Dollar pendelt.
Gleichzeitig sitzen klassische „Akkumulationsadressen“ mit einem Kostenniveau um 2.860 US-Dollar und könnten – wie in früheren Phasen – den Versuch starten, aus Panikverkäufen und Zwangsliquidationen einen Boden im Bereich um 2.800 US-Dollar zu formen.
Belastend wirken ETF-Abflüsse von über 1 Milliarde US-Dollar binnen sieben Handelstagen sowie Liquidationen von insgesamt 215 Millionen US-Dollar (davon 186 Millionen US-Dollar auf der Long-Seite), während ETH technisch zwischen der Unterstützung bei 2.850 US-Dollar und dem Widerstand um 3.100 US-Dollar eingeklemmt bleibt.
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Ein Markt zwischen Verteidigung und Kapitulation
Wer in diesen Tagen auf den Ethereum-Chart blickt, sieht mehr als nur eine normale Korrektur: Die großen Adressen bewegen sich. Laut On-Chain-Daten haben Wallets mit Beständen zwischen 10.000 und 100.000 ETH in nur vier Tagen über 150.000 ETH aus ihren Positionen herausgenommen. Dass diese Adressen ihre Bestände ausgerechnet in einer Phase reduzieren, in der der Kurs eng um ihre durchschnittliche Einstandslinie bei etwa 2.900 US-Dollar schwankt, deutet auf Nervosität hin – viele dieser Player scheinen eher damit beschäftigt zu sein, den eigenen Break-even zu retten, als neue Risiken einzugehen.

Solange ETH unter dieser Zone notiert, bleibt der Druck auf diese Gruppe hoch: Je länger der Kurs unterhalb des Realized-Price-Niveaus verharrt, desto größer die Versuchung, Positionen lieber mit überschaubarem Schaden zu schließen, statt darauf zu hoffen, dass der Markt „irgendwann schon wieder“ über 2.900 US-Dollar klettert. Gleichzeitig ist genau diese Gruppe in der Vergangenheit immer wieder auf der Käuferseite aufgetaucht, sobald der Markt deutlich unter ihre Einstandsniveaus gefallen ist – die Linie zwischen Verteidigung und Kapitulation verläuft also mitten durch diese Wal-Adressen.
Die stillen Hände: Was Akkumulationsadressen andeuten
Spannend wird es dort, wo die lauten Bewegungen auf der Oberfläche auf die stilleren, langfristigen Ströme treffen. Ein Beispiel dafür sind die sogenannten Akkumulationsadressen – Wallets, die in der Historie ausschließlich hinzugekauft haben und bislang keine Verkäufe zeigen. Deren Kostenniveau liegt aktuell bei etwa 2.860 US-Dollar. Immer wenn ETH in der Vergangenheit in diese Zone hineingelaufen ist, kam es anschließend zu einer merklichen Erholung: Offensichtlich gibt es eine Gruppe von Marktteilnehmern, die bereit ist, dort relativ konsequent nachzulegen.

Über die vergangenen sieben Tage hinweg haben ETH-Investoren laut Network-Realized-Profit/Loss-Daten realisierte Verluste von über 1 Milliarde US-Dollar verbucht. Das ist keine Gewinnmitnahme-Welle, sondern eine klare Kapitulationsspur: Viele Marktteilnehmer haben im Minus verkauft. Kombiniert man das mit der Information, dass Akkumulationsadressen historisch genau in solchen Phasen aktiv werden, ergibt sich ein plausibles Szenario: Ein Teil des Angebots stammt von frustrierten und zwangsweise aus dem Markt gespülten Adressen, während geduldigere Käufer in der Zone um 2.800 bis 2.860 US-Dollar langsam die Hand aufhalten.
Parallel dazu zeigen die Ethereum-ETFs ein klares Bild des Stimmungswechsels: Bereits sieben Handelstage in Folge wurden per FarSide-Daten Nettoabflüsse registriert, in Summe über 1 Milliarde US-Dollar. Kurzfristig verstärkt das den Druck, weil strukturierte Produkte und institutionelle Vehikel Kapital aus ETH abziehen. Mittel- bis längerfristig kann man dieselben Abflüsse aber auch als Indiz lesen, dass ein Großteil der panikgetriebenen Umschichtungen in sicherere Anlagen bereits über die Bühne gegangen ist – typische ETF-Investoren reagieren verzögert, nicht als Erste.
Liquidationen, Derivate und das Ringen um 2.850 US-Dollar
Auf der Derivate-Seite zeigt sich das Bild eines Marktes, der seine spekulative Übertreibung bereits teilweise abgearbeitet hat. Laut Coinglass führte Ethereum die Liquidationen im Kryptomarkt an: 215 Millionen US-Dollar wurden innerhalb von 24 Stunden glattgestellt, davon 186 Millionen US-Dollar auf der Long-Seite. Viele gehebelte Optimisten wurden damit sprichwörtlich aus dem Markt „herausgehebelt“ – ein Muster, das man eher in reiferen Phasen eines Abverkaufs als am Anfang sieht.
Preislich lässt sich der aktuelle Kampf ziemlich klar eingrenzen: Nach einer deutlichen Abweisung an der Widerstandszone um 3.100 US-Dollar hat ETH nahe der Unterstützung bei 2.850 US-Dollar Halt gefunden. Von dort versucht die zweitgrößte Kryptowährung nun, ein weiteres Mal nach oben zu laufen. Die 3.100-US-Dollar-Marke ist dabei nicht nur ein horizontaler Widerstand, sondern liegt auf dem Pfad in Richtung 3.470 US-Dollar – einem Kursziel, das bei erfolgreichem Ausbruch auf der Oberseite wieder in Reichweite rücken würde. Auf dem Weg dorthin steht zudem die 20-Tage-Exponential-Moving-Average (EMA) im Weg, die sich in den vergangenen Tagen als zusätzliche Zwischenschwelle etabliert hat.
Fällt ETH hingegen klar unter 2.850 US-Dollar zurück, richtet sich der Blick rasch auf die nächste markante Unterstützungszone bei 2.380 US-Dollar. In einem solchen Szenario wäre die Idee eines Bodens knapp oberhalb von 2.800 US-Dollar erst einmal vom Tisch – und viele kurzfristige Käufer, die in den letzten Tagen „den Dip“ gespielt haben, müssten entscheiden, ob sie weitere Verluste aussitzen oder ihre Positionen schließen.
Indikatorenlage: Bären am Steuer, Konterchance in der Warteschleife
Ein Blick auf die klassischen Momentum-Indikatoren zeigt, dass der Markt noch nicht in den Entspannungsmodus gewechselt ist. Der Relative-Stärke-Index (RSI) notiert unterhalb seiner neutralen 50er-Marke – ein Hinweis darauf, dass Abwärtsbewegungen zuletzt häufiger und stärker ausfielen als Zwischenrallyes. Der Stochastik-Oszillator bewegt sich bereits in der Nähe seines überverkauften Bereichs, was typisch für Phasen ist, in denen der Verkaufsdruck zwar dominiert, der Markt aber in eine Zone hineinläuft, in der Gegenreaktionen wahrscheinlicher werden.
Für Trader ergibt sich daraus kein einfaches Schwarz-Weiß-Bild, sondern eine klassische „Wenn-dann“-Landschaft mit klaren Betonpfeilern: Oberhalb von 3.100 US-Dollar hätte ETH wieder Luft in Richtung 3.470 US-Dollar und würde damit signalisieren, dass die aktuelle Korrektur eher eine kräftige Atempause im Aufwärtstrend war. Unterhalb von 2.850 US-Dollar dagegen hätte die nächste Welle Richtung 2.380 US-Dollar gute Karten – und der Markt müsste testen, wie viel Geduld die langfristigen Käufer im Bereich der Akkumulationsadressen tatsächlich mitbringen. Dazwischen bleibt die Zone um 2.800 bis 2.860 US-Dollar der Ort, an dem sich entscheidet, ob Ethereum aus einer Phase des Frustverkaufs in eine Phase des gezielten Einsammelns übergeht – oder ob die Bären das Ruder noch einmal fester in die Hand nehmen.
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