Das NZD/USD-Paar bleibt während der frühen europäischen Sitzung am Mittwoch in der Defensive nahe 0,5630. Erwartungen an eine bevorstehende Zinssenkung der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) üben Verkaufsdruck auf den neuseeländischen Dollar (NZD) gegenüber dem Greenback aus. Die FOMC-Protokolle stehen später am Mittwoch im Fokus.
Die Arbeitslosenquote Neuseelands stieg im Septemberquartal auf 5,3%, was auf einen sich abschwächenden Arbeitsmarkt hinweist. Dies, zusammen mit einer schwächelnden Binnenwirtschaft und einem sich verschlechternden Inflationsausblick, deutet auf grundlegende Schwächen in der Wirtschaft hin und verstärkt die Wetten auf Zinssenkungen der RBNZ. Die Märkte preisen weitgehend eine Reduzierung um 25 Basispunkte des Official Cash Rate (OCR) durch die RBNZ bei ihrer Sitzung im November nächste Woche ein.
Händler warten auf die FOMC-Protokolle der letzten Sitzung und den verspäteten US-NFP-Bericht für September. Die FOMC-Protokolle sind für Mittwoch angesetzt und könnten einige Einblicke in die geldpolitischen Diskussionen der Fed bieten. Wenn die Protokolle darauf hindeuten, dass die Fed zu einer hawkischen Haltung neigt oder vorsichtiger bei Zinssenkungen ist, könnte dies den Greenback stärken und dem Paar Gegenwind geben.
Alle Augen werden am Donnerstag auf die US-NFP-Daten gerichtet sein. Für die verspäteten US-NFP-Daten für September liegt der Marktkonsens bei 50.000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen im September, verglichen mit 22.000 im August. Die Arbeitslosenquote in den USA wird voraussichtlich im gleichen Zeitraum bei 4,3% bleiben. Im Falle eines schwächeren als erwarteten Ergebnisses könnten Bedenken hinsichtlich des US-Arbeitsmarktes aufkommen und den USD gegenüber dem NZD schwächen.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.