Das EUR/CAD-Paar verliert während der frühen europäischen Sitzung am Montag an Fahrt und liegt bei etwa 1,6275. Dennoch könnte das potenzielle Abwärtspotenzial für das Paar angesichts der vorsichtigen Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB) begrenzt sein. Die Inflationsdaten des kanadischen Verbraucherpreisindex (VPI) für Oktober werden später am Montag im Fokus stehen.
Viele EZB-Politiker deuteten an, dass es angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen nicht notwendig sei, die Zinssätze anzupassen. EZB-Ratsmitglied Olli Rehn warnte, dass das Risiko einer verlangsamten Inflation nicht übersehen werden sollte, obwohl Aufwärtsrisiken bestehen bleiben. Rehn betonte die Notwendigkeit starker Bankenpuffer und einer wachsamen politischen Haltung.
In der Zwischenzeit sagte der EZB-Politiker und Gouverneur der Zentralbank Lettlands, Mārtiņš Kazāks, am Freitag, dass es in der aktuellen Situation nicht notwendig sei, die Zinssätze anzupassen. Die Zentralbank wird wachsam gegenüber dramatischen Veränderungen bleiben und die Zinssätze bei Bedarf anpassen. Laut Reuters preisen die Märkte nun weniger als 50% Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung bis Juli 2026 und sehr niedrige 4% für die Sitzung im Dezember 2025 ein.
Der Hafen von Novorossiysk in Russland nahm am Sonntag nach einem ukrainischen Angriff in der vergangenen Woche, der zu einigen Schäden und einer zweitägigen Aussetzung der Aktivitäten führte, die Ölladungen wieder auf. Die Wiederaufnahme der Aktivitäten verringert die Bedenken über eine gestörte Ölversorgung und belastet den Kanadischen Dollar (CAD), der auch stark von den Rohölpreisen beeinflusst wird. Es ist erwähnenswert, dass Kanada ein wichtiger Ölexporteur ist und niedrigere Rohölpreise tendenziell negative Auswirkungen auf den CAD-Wert haben.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.