Ein Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der Europäischen Zentralbank (EZB) sagte in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Financial Times, dass die Zentralbank gezwungen sein könnte, die Geldpolitik anzupassen, wenn ein Ansturm auf Stablecoins Schockwellen durch die Wirtschaft senden sollte.
Die Europäische Zentralbank könnte gezwungen sein, die Geldpolitik anzupassen, wenn ein Ansturm auf Stablecoins Schockwellen durch die Wirtschaft senden sollte.
Stablecoins könnten irgendwann systemisch relevant sein.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung handelt das Paar EUR/USD um 0,17% niedriger bei 1,1600.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.