Gold: Anleger wetten wieder auf schwächere US-Daten – XAU/USD hält sich über 4.150 US-Dollar
- Gold konsolidiert sich nahe dem Drei-Wochen-Hoch, da die Risikobereitschaft die dovishen Wetten auf die Fed ausgleicht
- Goldpreis-Prognose: XAU/USD steigt auf fast 4.050 USD angesichts von Bedenken über die US-Wirtschaft
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- Gold steigt auf über zweiwöchiges Hoch, da wirtschaftliche Bedenken die Wetten auf Zinssenkungen der Fed bekräftigen
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Gold notiert am Freitag im frühen Asienhandel bei rund 4.185 US-Dollar je Feinunze und bleibt damit klar über der Marke von 4.150 US-Dollar.
Mit dem Ende des historischen US-Regierungsstillstands rechnen Marktteilnehmer damit, dass nachgereichte Konjunkturberichte eine abkühlende US-Wirtschaft und einen fragileren Arbeitsmarkt sichtbar machen – ein Umfeld, in dem Gold traditionell Rückenwind bekommt.
Mehrere Fed-Vertreter – darunter Susan Collins, Raphael Bostic und Beth Hammack – bremsen allerdings die Fantasie auf eine schnelle Lockerungsserie, die vom Markt für Dezember inzwischen nur noch mit gut 51 % (zuvor 62,9 %) eingepreist wird.
Der Goldpreis (XAU/USD) startet freundlich in den Freitag und wird im frühen asiatischen Handel im Bereich von 4.185 US-Dollar gehandelt. Auffällig ist weniger der absolute Anstieg als das Umfeld, in dem er stattfindet: Nach Wochen politischer Blockade ist Washington wieder arbeitsfähig – und genau das rückt etwas in den Vordergrund, das Anleger mindestens genauso beschäftigt wie der Regierungsstreit selbst: Was sagen die bislang fehlenden Konjunkturzahlen wirklich über den Zustand der US-Wirtschaft aus?
Der historische Stillstand in der US-Geschichte endete am Donnerstag, nachdem Donald Trump ein Finanzierungsgesetz unterzeichnete, das die Bundesregierung wieder öffnet. Das Repräsentantenhaus hatte die Vorlage zuvor mit 222 zu 209 Stimmen verabschiedet – getragen von nahezu allen Republikanern und einer kleinen Gruppe demokratischer Abgeordneter. Mit dem Neustart der Verwaltung kehrt auch der Datenfluss zurück, auf den viele Investoren gewartet haben: Arbeitsmarkt, Aktivität, Stimmung – vieles davon lag zuletzt im Nebel.
Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, kündigte an, dass die Beschäftigungszahlen für Oktober zwar veröffentlicht würden, allerdings ohne Arbeitslosenquote, weil im betreffenden Monat keine Haushaltsumfrage stattgefunden hat. Allein diese Einschränkung zeigt, wie stark der Shutdown die statistische Basis verzerrt hat. Für Gold ist das kein Nachteil: Je größer die Unsicherheit über die tatsächliche Stärke des Arbeitsmarkts, desto eher greifen Anleger zu einem Vermögenswert, der sich nicht auf Regierungsstatistiken verlassen muss.
Auf der anderen Seite steht die US-Notenbank, die sich sichtbar bemüht, die Erwartungen zu temperieren. Die Präsidentin der Boston Fed, Susan Collins, sprach sich dafür aus, die Leitzinsen zunächst für einige Zeit auf dem aktuellen Niveau zu belassen, um in einem hochgradig unsicheren Umfeld die Risiken für Inflation und Beschäftigung sorgfältig auszubalancieren. In eine ähnliche Richtung äußerten sich der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, bereits am Mittwoch und die Präsidentin der Cleveland Fed, Beth Hammack, am Donnerstag: Auch sie sehen aktuell mehr Gründe für ein Abwarten als für eine schnelle weitere Zinssenkung.
Diese Töne sind am Terminmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Laut dem CME FedWatch-Tool liegt die am Markt eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember inzwischen bei etwas mehr als 51 %, nachdem sie am Vortag noch bei 62,9 % gelegen hatte. Die Botschaft dahinter: Die Fed lässt die Tür für einen weiteren Schritt offen, will sich aber nicht in eine aggressive Lockerungsserie hineintreiben lassen.
Für Gold entsteht damit ein Spannungsfeld, in dem die Gewichte nicht völlig ausgeglichen sind. Auf der einen Seite stehen:
das Ende des Shutdowns,
die Aussicht auf nachgereichte Daten, die eher Schwächen am Arbeitsmarkt als neue Stärke offenlegen dürften,
und ein Umfeld, in dem ein unsicherer Konjunkturausblick traditionell pro Gold wirkt.
Auf der anderen Seite steht eine Fed, die sich zwar von Marktpreisen für Zinssenkungen beeinflussen lässt, aber aktuell klar signalisiert: „Wir bewegen uns, wenn die Daten uns zwingen – nicht, weil der Markt es gern hätte.“
Unterm Strich überwiegt für XAU/USD kurzfristig leicht die positivere Seite: Solange die anstehenden US-Daten mehr Fragezeichen zur Wachstums- und Arbeitsmarktlage liefern als Entwarnung, bleibt Gold oberhalb von 4.150 US-Dollar gut unterstützt. Erst wenn die Datenserie die Fed tatsächlich wieder näher an ein „Pause statt Cut“-Narrativ heranführt, dürfte dieser Puffer spürbar dünner werden.
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