Ripple (XRP) steckt wieder tief im Abwärtssog. Am Donnerstag notiert der Token bei rund 2,12 Dollar – und damit deutlich näher an der kritischen 2-Dollar-Marke, als Anleger lieb ist. Seit dem Rekordhoch von 3,66 Dollar am 18. Juli zeigt der Trend nahezu ununterbrochen nach unten. Die Gründe sind vielfältig: makroökonomische Unsicherheit, Gewinnmitnahmen und das Fehlen überzeugender neuer Kurstreiber.
Die entscheidende Frage lautet jetzt: Hält XRP die Marke von 2,07 bis 2,10 Dollar – oder folgt der nächste Ausverkauf?
Die Stimmung im gesamten Kryptomarkt hat sich spürbar abgekühlt. Risk-off dominiert, die Derivate- und Spotmärkte schwächeln, und solange dieser Modus anhält, bleibt XRP in der Schusslinie. Fällt die Unterstützung bei 2 Dollar, könnte das den Weg in Richtung 1,90 Dollar freigeben – ein Level, das zuletzt im Juni getestet wurde.
Doch während die Charttechnik Alarm schlägt, passiert auf der Entwicklungsebene etwas, das der Markt derzeit noch unterschätzt.
RippleX-Forscher J. Ayo Akinyele erklärte, dass der XRP Ledger in den vergangenen Jahren „massiv“ gewachsen sei. Von der Tokenisierung realer Vermögenswerte bis hin zu globaler Echtzeitliquidität – die Infrastruktur sei bereit für die nächste Evolutionsstufe.
Und die könnte explosiv werden. Denn mit dem Start des Canary XRP ETF in der vergangenen Woche zeigt sich: Die institutionelle Nachfrage steigt.
Akinyele stellt die entscheidende Frage in den Raum: Wie kann der XRP Ledger künftig Staking-Rewards generieren und fair verteilen? Ein Schritt, der XRP in eine völlig neue Kategorie heben würde – weg vom reinen Zahlungs-Token, hin zu einem DeFi-fähigen Asset mit programmierbaren Funktionen.
CTO David Schwartz griff diese Diskussion sofort auf. Er arbeite seit Monaten daran, wie XRP künftig im DeFi-Sektor eingesetzt werden könne. Mit den laufenden Gesprächen rund um Smart Contracts sei jetzt der perfekte Zeitpunkt, über native DeFi-Funktionen auf dem XRP Ledger zu sprechen.
Das ist bemerkenswert – denn genau diese Art fundamentaler Entwicklung könnte mittelfristig der Katalysator werden, den XRP aktuell schmerzlich vermisst.
Seit dem Deleveraging-Schock vom 10. Oktober – damals wurden über 19 Milliarden Dollar an Kryptopositionen innerhalb von 24 Stunden liquidiert – ist die Aktivität kleiner Investoren kaum zurückgekehrt.
Die Daten sprechen eine klare Sprache:
Ein nachhaltiger Trend sieht anders aus. Für eine echte Erholung braucht XRP einen klaren und kontinuierlichen OI-Anstieg – erst dann signalisiert der Markt, dass Anleger wieder Vertrauen fassen.
Ein Lichtblick: Die Funding Rate steigt. Von 0,0005 % auf 0,0090 %. Das zeigt, dass Trader beginnen, Long-Positionen aufzubauen. Doch ohne frisches Kapital wird es schwer, den Boden zu verteidigen.
Der XRP-Kurs hängt aktuell nur noch knapp über dem Support bei 2,07–2,10 Dollar. Die technischen Indikatoren sprechen eine eindeutige Sprache:
Hält der Bereich um 2,07–2,10 Dollar nicht, ist ein erneuter Fall unter die 2-Dollar-Marke wahrscheinlich. Danach kommt schnell die Zone um 1,90 Dollar ins Spiel.

Trotz der Schwäche gibt es ein Szenario, das XRP zurück ins Spiel bringen könnte:
Eine Verteidigung der aktuellen Zone bei 2,07–2,10 Dollar – kombiniert mit einem Anstieg des Open Interest.
Gelingt das, wäre ein Rebound Richtung 50-Tage-EMA bei 2,46 Dollar möglich. Dieser Bereich markiert den ersten echten Widerstand, an dem die Bären erneut testen werden, wie stark die Käufer wirklich sind.
XRP sitzt derzeit genau zwischen zwei Realitäten:
Kurzfristig dominieren die Bären, langfristig könnten DeFi-und Staking-Pläne den Token fundamental neu positionieren.
Doch die Wahrheit ist: Der Markt interessiert sich nur für eine Zahl – 2,07 bis 2,10 Dollar.
Hält die Marke, lebt die Chance auf einen schnellen technischen Rebound.
Fällt sie, dürfte XRP die psychologisch wichtige 2-Dollar-Grenze verlieren – und in Richtung 1,90 Dollar rutschen.
Genau diese Spannung dürfte dafür sorgen, dass XRP in den kommenden Tagen wieder stärker in den Fokus der Anleger rückt.