Das Paar NZD/USD handelt während der frühen asiatischen Handelsstunden am Freitag mit leichten Gewinnen nahe 0,5590. Allerdings könnte das potenzielle Aufwärtspotenzial für das Paar angesichts der Aussicht auf eine Zinssenkung der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) in der nächsten Woche begrenzt sein.
Nach einer überraschenden Senkung um 50 Basispunkte (bps) im letzten Monat wird von der neuseeländischen Zentralbank erwartet, dass sie ihren Leitzins (Official Cash Rate - OCR) nächste Woche bei ihrer Sitzung im November um 25 Basispunkte auf 2,25% senkt. Die RBNZ veröffentlichte Anfang dieses Monats ihren Finanzstabilitätsbericht für November 2025 und stellte fest, dass die Risiken für die finanzielle Stabilität aufgrund globaler Unsicherheiten und einer Unterperformance in Teilen der Wirtschaft weiterhin erhöht sind.
Westpac prognostiziert, dass die RBNZ den OCR am 26. November auf 2,25% senken und ihren projizierten Zinspfad nach unten korrigieren wird. Die dovishe Haltung der neuseeländischen Zentralbank könnte kurzfristig auf den NZD gegenüber dem USD drücken.
Die verzögerten US-Arbeitsmarktdaten für September fielen stärker als erwartet aus und unterstützten den US-Dollar (USD) gegenüber dem neuseeländischen Dollar (NZD). Das Bureau of Labor Statistics (BLS) berichtete am Donnerstag, dass die US-Wirtschaft im September 119.000 Arbeitsplätze geschaffen hat, was die Prognose von 50.000 deutlich übertraf. Dies war der größte Zuwachs an Arbeitsplätzen in fünf Monaten. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote im September von 4,3% im August auf 4,4%.
Die vorläufige Lesung des US S&P Global Einkaufsmanagerindex (PMI) und des Michigan Consumer Sentiment Index wird später am Freitag im Fokus stehen. Sollten die Berichte ein überraschendes negatives Ergebnis zeigen, könnte dies den USD nach unten ziehen und den Abwärtstrend des NZD/USD-Paares begrenzen.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.