Gold-Ausblick: XAU/USD im Aufwind – Zinsfantasie trifft auf Risikofreude
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Gold klettert im frühen asiatischen Handel und nimmt die Marke von 4.150 US-Dollar ins Visier.
Der schwache US-Dollar (Wochentief) und die Aussicht auf eine Fed-Zinssenkung im Dezember stützen das Edelmetall.
Gute Stimmung an den Aktienmärkten und Hoffnung auf Entspannung im Ukraine-Konflikt begrenzen jedoch das Aufwärtspotenzial.
Der Goldpreis (XAU/USD) kann am Mittwoch im asiatischen Handel wieder Boden gutmachen. Nach dem volatilen Hin und Her des Vortages greifen Anleger erneut zu und treiben die Notierung zurück in den Bereich um 4.150 US-Dollar. Auslöser sind die am Dienstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten: Sie deuten auf einen nachlassenden Preisdruck hin und verschaffen der US-Notenbank (Fed) den nötigen Spielraum, um die Zinswende fortzusetzen. Mehrere Fed-Vertreter sprachen sich zuletzt explizit für einen dritten Zinsschritt im Dezember aus. Diese Perspektive belastet den US-Dollar (USD), der auf ein Wochentief abrutschte, und spielt dem zinslosen „sicheren Hafen“ Gold in die Karten.
Allerdings wird die Aufwärtsdynamik durch die wachsende Risikobereitschaft an den Finanzmärkten gebremst. Die Aussicht auf sinkende Zinsen beflügelt die globalen Aktienmärkte, wodurch Kapital eher in Rendite-Assets als in defensive Anlagen wie Gold fließt. Hinzu kommen zarte Hoffnungen auf diplomatische Fortschritte zwischen Russland und der Ukraine, was die Nachfrage nach geopolitischer Absicherung dämpft. Dennoch bleibt das fundamentale Umfeld für Gold konstruktiv: Der „Weg des geringsten Widerstands“ zeigt für XAU/USD tendenziell weiter nach oben, während die Marktteilnehmer auf neue US-Daten warten.
Markttreiber im Fokus: Schwacher Dollar und taubenhafte Fed-Töne
Die jüngsten Daten des US-Arbeitsministeriums (BLS) zeigten am Dienstag einen Anstieg des Erzeugerpreisindex (PPI) im September um 2,7 % im Jahresvergleich – ein leichter Zuwachs gegenüber den 2,6 % im Vormonat, aber weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Die Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) legte mit 2,9 % etwas stärker zu als prognostiziert (2,7 %).
Parallel dazu meldete das US-Handelsministerium für September einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze um 0,2 %. Damit blieb der Konsum hinter den Erwartungen (0,4 %) zurück, nachdem im August noch ein Plus von 0,6 % verzeichnet wurde. Ein weiteres Warnsignal lieferte das Conference Board: Der Verbrauchervertrauensindex fiel im November auf ein Sieben-Monats-Tief, da die Sorge der US-Haushalte vor einer Abkühlung des Arbeitsmarktes wächst.
Aus den Reihen der Notenbank waren zuletzt betont „taubenhafte“ Töne zu vernehmen. John Williams, Präsident der New York Fed, deutete bereits am Freitag an, dass Zinssenkungen in naher Zukunft möglich seien, ohne das Inflationsziel zu gefährden. Fed-Gouverneur Christopher Waller pflichtete dem bei und bezeichnete den Arbeitsmarkt als schwach genug, um eine weitere Senkung um 25 Basispunkte im Dezember zu rechtfertigen.
Ökonom Stephen Miran unterstützte diese Sichtweise in einem TV-Interview am Dienstag: Die Kombination aus schwächelndem Arbeitsmarkt und abkühlender Konjunktur erfordere deutlichere Zinsschritte, um die Geldpolitik zu normalisieren. Der Markt preist diese Entwicklung bereits ein: Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember liegt aktuell bei rund 85 %.
Der Greenback reagierte auf die durchwachsenen Daten – deren Veröffentlichung sich durch den historischen „Government Shutdown“ verzögert hatte – und die Zinsspekulationen mit Abgaben und fiel auf die Tiefststände der Vorwoche. Dies gab dem Goldpreis den nötigen Rückenwind für die Erholung am Mittwoch.
Auf geopolitischer Ebene sorgten Meldungen über mögliche Friedensgespräche für Aufmerksamkeit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj signalisierte Bereitschaft, einen von den USA unterstützten Rahmenplan zur Beendigung des Krieges voranzutreiben. US-Präsident Donald Trump vermied es zwar, eine harte Frist zu setzen, kündigte jedoch an, seinen Sondergesandten Steve Witkoff kommende Woche für Gespräche mit Wladimir Putin nach Moskau zu entsenden.
Im weiteren Tagesverlauf richtet sich der Fokus nun auf das anstehende Datenpaket: Die Auftragseingänge für langlebige Güter, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Chicago-Einkaufsmanagerindex stehen auf der Agenda. Zudem dürften weitere Äußerungen von FOMC-Mitgliedern genau beobachtet werden, da sie kurzfristige Impulse für den US-Dollar und damit für XAU/USD liefern könnten.
Technische Analyse: 4.200 US-Dollar im Visier der Bullen

Aus charttechnischer Sicht konnte Gold in der vergangenen Woche eine wichtige Kreuzunterstützung verteidigen. Diese setzt sich aus dem 200er-EMA (Exponential Moving Average) im 4-Stunden-Chart und einer seit Ende Oktober bestehenden Aufwärtstrendlinie zusammen. Die darauf folgende Erholung wird von positiven Signalen der Oszillatoren im 4-Stunden- und Tageschart gestützt, was für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends spricht.
Sollte den Bullen ein nachhaltiger Sprung über das nächtliche Swing-Hoch bei 4.159 US-Dollar gelingen, wäre der Weg frei für einen Test der Zwischenhürde bei 4.177–4.178 US-Dollar. Im Anschluss rückt die psychologisch wichtige Marke von 4.200 US-Dollar in den Fokus. Ein Ausbruch darüber könnte eine Rallye in Richtung des Monatshochs bei 4.245 US-Dollar einleiten.
Auf der Unterseite fungiert der Bereich um 4.110–4.100 US-Dollar als erste Auffangzone für Rücksetzer. Ein Bruch dieser Marke würde die genannte Schlüsselunterstützung bei ca. 4.034–4.033 US-Dollar wieder ins Spiel bringen. Sollte auch diese Bastion fallen, droht ein Test der runden 4.000er-Marke. Darunter würde sich das Chartbild zugunsten der Bären eintrüben, mit möglichen Zielen beim Tagestief der Vorwoche (3.968–3.967 US-Dollar), gefolgt von 3.931 US-Dollar, der 3.900er-Marke und schließlich dem Oktobertief bei 3.886 US-Dollar.
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