Der kanadische Dollar (CAD) hat sich auch in diesem Jahr erneut schwach entwickelt. Nur der japanische Yen und der neuseeländische Dollar (NZD) haben gegenüber dem US-Dollar (USD) noch weniger zugelegt als der CAD, nachdem die Währung in den vergangenen Monaten unter Druck stand, erklärt Michael Pfister, Devisenanalyst der Commerzbank.
„Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die kanadische Realwirtschaft leidet stark unter den US-Zöllen, was die Zentralbank zu weiteren Zinssenkungen veranlasst. Zudem ist der CAD auch indirekt von den Zöllen betroffen. Wenn die US-Wirtschaft schwächelt, bekommt Kanada das aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtungen ebenfalls zu spüren. Kurz gesagt: Kanada wird doppelt so stark getroffen wie andere Länder.“
„Wir rechnen damit, dass sich dies im kommenden Jahr fortsetzt. Zwar erwarten wir eine Stabilisierung der kanadischen Realwirtschaft, doch dürfte diese auf einem schwachen Niveau erfolgen. Und obwohl der Arbeitsmarkt mit einem geringeren Arbeitskräfteangebot zurechtkommen muss, wird er voraussichtlich weiterhin unter den schlechten Perspektiven leiden. Es besteht ein klares Risiko, dass diese Situation anhält, bis eine Einigung mit den USA erzielt wird.“
„Dennoch erwarten wir niedrigere USD/CAD-Notierungen. Das liegt vor allem an unserer Prognose eines schwächeren USD, bedingt durch die Angriffe auf die Unabhängigkeit der Fed und die deutlichen Zinssenkungen, mit denen unsere Ökonomen rechnen. Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass sich der Trend dieses Jahres fortsetzt. Der CAD dürfte sich gegenüber einem schwachen USD festigen, aber vermutlich gegenüber anderen Währungen weiter schwer tun.“