Silberpreis-Prognose: XAG/USD behauptet sich nahe 54 US-Dollar – Ende des US-Shutdowns bremst Safe-Haven-Fantasie
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Der Silberpreis (XAG/USD) setzt seine Gewinnserie am Donnerstag bereits die fünfte Sitzung in Folge fort und handelt in den frühen europäischen Stunden stabil um 54,00 US-Dollar je Feinunze – nur knapp unter dem Allzeithoch bei 54,86 US-Dollar vom 16. Oktober.
Das Ende der längsten US-Regierungsstilllegung durch die Unterzeichnung des neuen Finanzierungsgesetzes durch Präsident Donald Trump stützt zwar die Risikostimmung, nimmt dem „sicheren Hafen“ Silber aber einen Teil der Aufwärtsfantasie.
Schwächere US-Arbeitsmarktdaten und die Aussicht auf eine mögliche Fed-Lockerung wirken stützend für das renditeschwache Edelmetall, während jüngst eher hawkische Fed-Kommentare die am Markt eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Dezember auf knapp 60 % gedrückt haben – nach rund 67 % am Vortag.
Der Silberpreis (XAG/USD) bleibt zur Wochenmitte klar im Aufwärtstrend. Am Donnerstagmorgen in den frühen europäischen Handelsstunden notiert das Edelmetall um 54,00 US-Dollar je Feinunze und damit nur wenig unter dem Allzeithoch bei 54,86 US-Dollar, das am 16. Oktober markiert wurde. Damit verbucht Silber die fünfte Gewinntagessitzung in Folge – ein Hinweis darauf, dass Anleger das Metall trotz der jüngsten Verbesserung der Marktstimmung weiterhin als Absicherungskomponente im Portfolio nutzen.
Gleichzeitig hat sich an der politischen Front in Washington die Lage sichtbar entspannt. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag das Gesetz zur Regierungsfinanzierung und setzte damit den offiziellen Schlusspunkt unter die längste Regierungsstilllegung in der US-Geschichte. Die Vereinbarung verpflichtet die Regierung, den Regelbetrieb wieder aufzunehmen und direkte Zahlungen an Privatpersonen zu leisten, um Gesundheitskosten zu decken. Die Aussicht auf eine funktionierende Verwaltung und auflaufende Zahlungen stützt die Risikobereitschaft an den Märkten – und nimmt damit tendenziell etwas Druck von klassischen Fluchtwährungen und -anlagen wie Silber.
Ganz aus der Mode ist der „sichere Hafen“ damit aber nicht. Das nicht verzinsliche Edelmetall profitiert weiterhin von der Unsicherheit über die US-Konjunkturaussichten und den weiteren Kurs der Federal Reserve. Schwächer als erwartete private Arbeitsmarktdaten für Oktober haben die Erwartungen an eine mögliche geldpolitische Lockerung verstärkt: Laut ADP-Bericht gingen in den vier Wochen bis zum 25. Oktober im Schnitt 11.250 Stellen pro Woche verloren. Solche Zahlen nähren die Sorge, dass der Arbeitsmarkt an Dynamik verliert – und stärken tendenziell die Argumente jener, die auf niedrigere Zinsen setzen.
Dennoch haben jüngste Äußerungen aus den Reihen der Notenbanker die Begeisterung für schnelle Zinssenkungen etwas gedämpft. Das CME-FedWatch-Tool signalisiert inzwischen, dass die Märkte für die Fed-Sitzung im Dezember nur noch eine nahezu 60-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte einpreisen – nach rund 67 % am Tag zuvor. Damit bleibt zwar eine Lockerung im Bereich des Möglichen, von einem selbstverständlichen Basisszenario kann aber keine Rede sein.
Raphael Bostic, Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, schlug am Mittwoch bei einer Rede vor dem Atlanta Economic Club einen mahnenden Ton an. Echtzeitindikatoren deuteten darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt in einem „merkwürdigen Gleichgewicht“ befinde, sagte Bostic. Ein scharfer Einbruch am Arbeitsmarkt sei aus seiner Sicht kurzfristig nicht das wahrscheinlichste Szenario. Zugleich sehe er wenig Hinweise darauf, dass der aktuelle Preisdruck und eine moderate Senkung der Leitzinsen das „Inflationsbiest“ wieder füttern könnten – eine Formulierung, die den Spagat der Fed zwischen Inflationsbekämpfung und Konjunkturstützung treffend illustriert.
Vor diesem Hintergrund bleibt die Lage am Silbermarkt zweigeteilt: Auf der einen Seite begrenzt die verbesserte Risikostimmung nach dem Ende des Shutdowns den Bedarf an zusätzlichen Safe-Haven-Positionen. Auf der anderen Seite sorgen die weichen Arbeitsmarktsignale und die anhaltende Spekulation über weitere Fed-Lockerungsschritte dafür, dass Rücksetzer bei XAG/USD bislang eher aufgefangen werden. Solange sich der Preis oberhalb der Zone um 54,00 US-Dollar behaupten kann, behalten die Bullen kurzfristig die Oberhand – tiefergehende Korrekturen dürften erst dann ein Thema werden, wenn die Erwartungen an Zinssenkungen merklich weiter zurückgenommen werden.
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