Das Währungspaar AUD/JPY handelt im positiven Bereich für den fünften aufeinanderfolgenden Tag nahe 98,85 während der frühen europäischen Sitzung am Donnerstag. Hoffnungen auf ein Ende des Handelskriegs zwischen den USA und China bieten etwas Unterstützung für den von China abhängigen Australischen Dollar (AUD) gegenüber dem Japanischen Yen (JPY).
US-Präsident Donald Trump sagte am Mittwoch, er erwarte, Vereinbarungen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu treffen, wenn sie sich nächste Woche in Südkorea treffen. Die Gespräche könnten von den wieder aufgenommenen Sojabohnenkäufen durch Peking bis hin zu Beschränkungen für Atomwaffen reichen.
Technisch bleibt die konstruktive Sicht auf AUD/JPY bestehen, da das Währungspaar gut über dem wichtigen 100-Tage-Exponential Moving Average (EMA) auf dem Tageschart unterstützt wird. Das Aufwärtsmomentum wird durch den 14-Tage Relative Strength Index (RSI) gestützt, der sich über der Mittellinie bei etwa 55,0 befindet. Dies deutet auf ein bullisches Momentum in der nahen Zukunft hin.
Auf der Oberseite liegt die erste bullische Barriere für das Währungspaar bei 99,50, dem Hoch vom 14. Oktober. Jegliche nachfolgende Käufe über diesem Niveau könnten auf die psychologische Marke von 100,00 abzielen und möglicherweise die obere Begrenzung des Bollinger Bands bei 100,40 erneut testen.
Auf der Unterseite liegt die erste Unterstützung für AUD/JPY bei 97,84, dem Tief vom 10. Oktober. Weitere bärische Candlesticks unterhalb des genannten Niveaus könnten das Währungspaar zurück in Richtung 96,86 ziehen, dem Tief vom 2. Oktober. Der wichtige Widerstandsbereich, den es zu beobachten gilt, ist 96,65, der 100-Tage-EMA
Der Wert des japanischen Yen hängt stark von der japanischen Wirtschaft, der Geldpolitik der Bank of Japan sowie von den Zinsunterschieden zu den USA ab. Auch das allgemeine Marktumfeld spielt eine Rolle.
Eines der Kernmandate der Bank of Japan ist die Stabilisierung der nationalen Währung, weshalb ihre geldpolitischen Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf den Yen haben. Obwohl direkte Interventionen am Devisenmarkt selten vorkommen, hat die BoJ in der Vergangenheit Schritte unternommen, um den Yen gezielt zu schwächen, meist unter Berücksichtigung der geopolitischen Beziehungen zu ihren Handelspartnern. Die ultralockere Geldpolitik der BoJ, die von 2013 bis 2024 umgesetzt wurde, hat durch eine zunehmende Divergenz gegenüber den geldpolitischen Strategien anderer großer Zentralbanken eine signifikante Abwertung des Yen verursacht. Mit der jüngsten graduellen Straffung dieser expansiven Maßnahmen zeigt der Yen Anzeichen einer Erholung.
Das Festhalten der BoJ an ihrer ultralockeren Geldpolitik hat zu einer zunehmenden Divergenz mit anderen Zentralbanken geführt, insbesondere mit der US-Notenbank. Dies begünstigt eine Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen amerikanischen und japanischen Anleihen, was den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen stärkt.
Der japanische Yen gilt als sogenannte „sichere Hafen“-Währung. In Zeiten von Unsicherheit oder Marktturbulenzen neigen Investoren dazu, ihr Kapital in den Yen umzuschichten, da dieser als stabil und verlässlich gilt. In solchen Phasen steigt der Wert des Yen im Vergleich zu anderen Währungen, die als riskanter eingestuft werden.