Ripple: XRP rutscht trotz ETF-Rekordstart weiter ab – kippt die Stimmung am Support?
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XRP fällt am Montag weiter zurück und hält sich nur knapp über 2,25 US-Dollar – ausgerechnet in der Woche, in der der erste US-Spot-ETF auf XRP mit knapp 59 Mio. US-Dollar Day-One-Volumen gestartet ist.
On-Chain-Daten zeigen: Der „Supply in Profit“ ist auf ein Ein-Jahres-Tief um 44 Mio. XRP gefallen (nach ~64 Mio. im Juli) – immer mehr Anleger sitzen auf Buchverlusten, das realisierbare Gewinnangebot trocknet aus.
Im Derivatemarkt bleibt das Open Interest mit 3,78 Mrd. US-Dollar deutlich unter dem Stand von 4,17 Mrd. US-Dollar Anfang November; technisch bleiben die EMAs klar über dem Kurs, während die Zone um 2,24 US-Dollar als kritische Unterstützung fungiert.
XRP wirkt auf den ersten Blick „nur“ schwach: Der Kurs rutscht am Montag weiter ab und hält sich gerade noch über 2,25 US-Dollar. Im Chart ist das eine kleine Bewegung – im Kontext der letzten Tage ist es ein Signal, das Anleger nicht wegwischen sollten. Während der Kryptomarkt insgesamt im hartnäckigen Risk-off-Modus festhängt, prallen bei Ripple zwei Welten aufeinander: positive Fundamentaldaten durch den ETF-Start – und eine Marktstimmung, die davon bislang kaum etwas wissen will.
Genau diese Diskrepanz macht die aktuelle XRP-Phase spannend – und potenziell gefährlich für alle, die nur auf die Schlagzeilen schauen.
ETF-Rekordstart – doch der Kurs bleibt im Leerlauf
Am Donnerstag ist in den USA unter Präsident Donald Trump der erste Spot-ETF auf XRP gestartet: der XRPC-ETF von Canary Capital. Mit einem Handelsvolumen von rund 59 Mio. US-Dollar am ersten Tag hat der Fonds auf Anhieb alle anderen ETF-Neulistungen des Jahres 2025 übertroffen – ein Rekordstart, der normalerweise einen kräftigen Kursschub auslöst.
Bei XRP selbst verpufft dieser Impuls jedoch weitgehend. Die Preisreaktion bleibt verhalten, der Markt verkauft die Nachricht eher im klassischen „Sell-the-News“-Muster: ETF-Volumen und Zuflüsse sind stark, der Spot-Preis driftet trotzdem weiter nach unten. Deutsche Krypto-Medien sprechen bereits davon, dass der Ripple-Boom nach dem ETF-Debüt zunächst ausgeblieben ist.
Ein wesentlicher Grund: Die Retail-Nachfrage im Spot-Markt ist so niedrig wie seit Wochen nicht mehr. Viele Privatanleger sind nach den starken Schwankungen der letzten Monate schlicht verunsichert, während institutionelle Mittel zwar über den ETF zufließen, aber nicht automatisch in kurzfristige Spekulationen umschlagen.
On-Chain: „Supply in Profit“ auf Jahrestief – klassisches Spätphasen-Signal
Ein Blick auf die On-Chain-Daten zeigt, wie tief die aktuelle Schwäche sitzt. Der von Glassnode definierte „Supply in Profit“ misst, wie viel des zirkulierenden Angebots oberhalb des Einstandskurses notiert – also im Buchgewinn liegt.
Am Freitag sank dieser Wert im Schnitt auf rund 44 Mio. XRP – deutlich weniger als die etwa 64 Mio. XRP Mitte Juli. Damit fällt XRP auf ein Profitniveau zurück, das zuletzt Anfang November 2024 gesehen wurde – ein Ein-Jahres-Tief.
Was heißt das in der Praxis?
Ein immer größerer Teil der Holder sitzt auf Buchverlusten.
Die Stimmung leidet, das Vertrauen in kurzfristige Rebounds schwindet.
Das realisierbare Gewinnangebot geht zurück – wer ohnehin im Minus ist, verkauft seltener „aus Gewinnmitnahme“.
Historisch gilt: Wenn der Anteil des Angebots im Gewinn so deutlich absackt, ist der Markt häufig näher an einem lokalen Boden als an einem neuen Hoch. Es ist die Phase, in der viele frustrierte Anleger kapitulieren – und in der sich später oft die stärksten Trendwenden im Rückblick identifizieren lassen.
Derivatemarkt: Retail fast im Energiesparmodus
Was die On-Chain-Daten andeuten, spiegelt der Derivatemarkt: Das Open Interest in XRP-Futures liegt laut CoinGlass bei 3,78 Mrd. US-Dollar – leicht höher als gestern, aber klar unter den 4,17 Mrd. US-Dollar vom 1. November.
Das ist relevant, weil steigendes Open Interest normalerweise zeigt, dass Marktteilnehmer bereit sind, wieder Risiko auf die Bücher zu nehmen. Genau das passiert im Moment nicht:
Das zusätzliche Hebelkapital bleibt an der Seitenlinie.
Neue Trendbewegungen werden ausgebremst, bevor sie überhaupt entstehen.
Der Markt wirkt „müde“ – wenig neue Long-Wetten, aber auch kein panikartiger Short-Squeeze.
Die Kehrseite: Sobald sich das Sentiment dreht – etwa durch positive Makronachrichten, stärkere ETF-Zuflüsse oder technische Signale – können OI und Volumen in solchen Phasen explosiv nach oben springen. In diesem Setup hat XRP das Potenzial, im Falle einer Stimmungswende schneller zu reagieren als Coins, bei denen die Rally bereits „eingepreist“ ist.
Charttechnik: Unter allen EMAs – und direkt am kritischen Support
Technisch bleibt XRP angezählt. Der Kurs handelt unter sämtlichen wichtigen Trendmarken:
50-Tage-EMA bei 2,53 US-Dollar
200-Tage-EMA bei 2,57 US-Dollar
100-Tage-EMA bei 2,63 US-Dollar
Solange XRP darunter notiert, haben die Verkäufer strukturell die Oberhand. Der Relative-Stärke-Index (RSI) rutscht weiter ab und liegt bei 43 – kein Crash-Wert, aber ein klarer Hinweis darauf, dass die Bären den Ton angeben und den Markt in Richtung Überverkauft treiben.
Auf der Unterseite rückt eine Marke in den Fokus:
2,24 US-Dollar – heute bereits getestet und als kurzfristige Unterstützung bestätigt.
Fällt dieser Bereich deutlich, öffnen sich aus charttechnischer Sicht die nächsten Zonen bei:
2,07 US-Dollar (lokales Tief vom 4. November)
1,09 US-Dollar (markanter Boden aus dem Juni)
Gerade solche Bereiche gelten im Nachhinein oft als „Kapitulationszonen“: Spikes nach unten, hohe Volatilität, aggressive Käufer, die den Dip aufnehmen. Wenn XRP an diesen Niveaus auf entschlossene Nachfrage trifft, kann daraus der erste ernstzunehmende Rebound entstehen – und damit die Rückkehr in Richtung der EMAs.
Warum diese XRP-Phase mehr ist als „nur ein weiterer Dip“
Wer nur auf die Oberfläche schaut, sieht eine klassische Bärenphase:
sinkende Nachfrage,
fallender Preis,
Risk-off-Umfeld,
schwache Technik.
Wer tiefer gräbt, erkennt jedoch eine seltene Konstellation:
XRP hat gerade den ersten US-Spot-ETF erhalten – ein strukturell positives Signal.
Der „Supply in Profit“ liegt auf einem Ein-Jahres-Tief – ein Muster, das historisch eher Wendepunkte als neue Tops markiert.
Derivatemarkt und Retail-Aktivität wirken nahezu eingeschlafen – was Raum für einen Catch-up move lässt, sobald sich Risikoappetit zurückmeldet.
Der Verkaufsdruck nimmt ab, weil weniger Anleger Gewinne realisieren können.
Kurzfristig bleibt XRP damit ein Setup für Anleger mit Geduld und stabilen Nerven. Die Technik ist angeschlagen, und ohne Stimmungsumschwung kann die Zone um 2,24/2,07 US-Dollar problemlos erneut getestet werden.
Mittelfristig ist genau diese Kombination – schlechte Laune, ausgedünntes Gewinnangebot, niedrige Retail-Aktivität und ein neuer ETF als Fundamentaltreiber – aber oft der Nährboden für Bewegungen, die viele jetzt noch nicht auf dem Radar haben. Wer XRP handelt, sollte diese Phase daher nicht nur als „weiteren Rücksetzer“, sondern als potenziell entscheidenden Abschnitt im aktuellen Zyklus einordnen.
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