Das Paar USD/CHF wird im positiven Bereich um 0,8010 während der frühen europäischen Handelsstunden am Donnerstag gehandelt. Der Schweizer Franken (CHF) schwächt sich gegenüber dem US-Dollar (USD) aufgrund schwächerer Schweizer Inflationsdaten. Händler bereiten sich auf den wöchentlichen Bericht über die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA vor, der später am Donnerstag fällig ist.
Die am Mittwoch vom Schweizer Bundesamt für Statistik veröffentlichten Daten zeigten, dass die Inflation des Schweizer Verbraucherpreisindex (CPI) im November auf 0% im Jahresvergleich gesunken ist, nach 0,1% im Vormonat. Diese Zahl fiel schwächer aus als die Schätzung von 0,1%. Die niedrigeren als erwarteten Inflationsdaten unterstützen die Ansicht, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine expansive Geldpolitik beibehalten wird. Dies könnte wiederum zu einer Schwächung des Schweizer Frankens (CHF) gegenüber dem Greenback führen.
Auf der Seite des USD sagte der US-Präsident Donald Trump am Dienstag, dass er plant, seine Wahl für die Nachfolge von Jerome Powell als Leiter der Fed Anfang nächsten Jahres bekannt zu geben. Reuters berichtete, dass der wirtschaftliche Berater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, als Favorit für den nächsten Fed-Vorsitzenden gilt. Hassett wird erwartet, dass er für weitere Zinssenkungen plädiert, was einen gewissen Verkaufsdruck auf den USD gegenüber dem CHF ausüben könnte. Laut dem CME FedWatch Tool besteht eine nahezu 89%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um einen viertel Punkt bei der Sitzung in der nächsten Woche.
Die am Mittwoch von Automatic Data Processing (ADP) veröffentlichten Daten zeigten, dass private Arbeitgeber im November 32.000 Arbeitsplätze verloren haben, verglichen mit einem Anstieg von 47.000 (revidiert von 42.000), der im Oktober verzeichnet wurde. Diese Zahl lag unter dem Marktkonsens von 5.000 und markierte den größten monatlichen Rückgang seit Anfang 2023.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.