Was treibt den Dollar Euro Kurs? Prognose und Erwartungen bis 2026
Der Preis einer Währung wird immer in Einheiten einer anderen ausgedrückt. Es geht am Devisenmarkt also stets um Währungspaare. In diesem Artikel um den Dollar-Euro Wechselkurs.
Der Dollar Euro Wechselkurs
Der Wechselkurs zwischen dem US-Dollar (USD) und dem Euro (EUR), häufig ausgedrückt als „USD to EUR“, ist eine der am meisten beobachteten und analysierten Messgrößen im globalen Finanzwesen.
Schließlich sind an dem Paar zwei der international wichtigsten Währungen beteiligt. Und ihr relativer Wert, also der Preis ausgedrückt als Dollar in Euro (oder umgekehrt), hat erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Handel, die Investitionsströme und wirtschaftspolitische Entscheidungen auf beiden Seiten des Atlantik.
Welches sind dabei die wichtigsten treibenden Kräfte?
Dollar-Euro Kursprognose: Einflussfaktoren und Markttrends
Mit Blick auf den Rest des laufenden Jahres bis 2026 dürften mehrere Schlüsselfaktoren, etwa geldpolitische Maßnahmen und geopolitische Ereignisse, die Entwicklung der beiden Währungen beeinflussen.
Es ist zu erwarten, dass folgende Elemente das Bild der Dollar-Euro Dynamik prägen werden:
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Die Wachstumspfade für die Volkswirtschaften der USA und der Eurozone haben einen erheblichen Einfluss auf den USD to EUR-Wechselkurs.
Zeigt die US-Wirtschaft beispielsweise ein robustes Wachstum, das durch Verbraucherausgaben und technologische Investitionen angetrieben wird, könnte der Dollar unter Aufwertungsdruck geraten.
Gelingt es der Eurozone hingegen, eine wirksame Finanzpolitik umzusetzen, die den wirtschaftlichen Aufschwung fördert, etwa durch Investitionen in Energie und Infrastruktur oder Fortschritte in der Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung, wäre damit zu rechnen, dass der Euro an Wert gewinnt.
Die Unterschiede bei den Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP), der Entwicklung der Erwerbslosigkeit und der Industrieproduktion zwischen den beiden Volkswirtschaften werden daher als Indikatoren von Devisenhändlern genau beobachtet.
Die EU-Kommission geht davon aus, dass das BIP-Wachstum im Euro-Raum in den Jahren 2025, 2026 und 2027 1,3%, 1,2% und 1,4% betragen wird.
Begründet wird dies mit höheren Exportzahlen, stärkeren Investitionen, fallender Inflation und einem relativ robusten Arbeitsmarkt.
Was die Dollar-Euro Wechselkurse anbelangt, so ist die Diskrepanz zwischen den Leitzinsen das Hauptargument für eine weitere Aufwertung des Euro im Jahr 2026, da die EZB bereits ihr Ziel erreicht hat und es in den USA – wenn es nach dem Willen der Trump-Regierung geht – baldig zu weiteren Zinssenkungen kommen wird.
Gegen eine weitere Aufwertung des Euro sprechen hingegen das anhaltende niedrige Wachstum im Euro-Raum und eine mögliche Stärke der US-Wirtschaft, die möglicherweise von geringen Steuern und massiven Investitionen profitieren könnte.
Geopolitische Ereignisse und Handelsbeziehungen: Entwicklungen in den Bereichen Geopolitik und internationale Handelsbeziehungen können ebenfalls zu Währungsschwankungen führen. Ereignisse wie Handelsabkommen, Änderungen im Zollregime oder zwischenstaatliche Konflikte drücken sich häufig in erheblicher Volatilität am Devisenmarkt aus.
Im Bereich der Handelsbeziehungen steht dabei insbesondere die Handelspolitik der Trump-Regierung im Fokus.
Nach den Androhungen der Einführung drastischer Zölle im April 2025 konnten sich die USA und die EU auf weitreichendes Handelsabkommen einigen, das Basis-Zölle von 15% vorsieht, wobei einige Bereiche wie Stahl und Aluminium mit höheren Zöllen belastet werden.
USD zu EUR: Makroökonomische Perspektiven
Einer der wichtigsten Faktoren, die den USD to EUR-Wechselkurs beeinflussen, ist der geldpolitische Kurs der Federal Reserve (Fed) im Vergleich zu dem der Europäischen Zentralbank (EZB).
Der Ansatz der Fed zur Kontrolle der Inflation, zur Steuerung des Beschäftigungsniveaus und des allgemeinen Wirtschaftswachstums wirkt sich direkt auf die Stärke des Dollars aus. In ähnlicher Weise spielt die Politik der EZB in Bezug auf Zinssätze und Konjunkturmaßnahmen eine entscheidende Rolle für den Wert des Euro.
Wenn beispielsweise die Fed die Zinssätze anhebt, während die EZB ihre Zinssätze beibehält oder senkt, würde der Dollar in der Regel gegenüber dem Euro an Wert gewinnen, da die Renditen für in Dollar bewertete Anlagen höher sind.
Im Detail ist die Dollar-Euro Kursprognose von folgenden makroökonomischen Größen abhängig:
Inflationsraten: Die Inflation ist ein entscheidender Faktor für die Bewertung von Währungen. Im Allgemeinen schwächt eine höhere Inflation eines Landes dessen Währung, da sie die Kaufkraft im Vergleich zu anderen Währungen untergräbt.
Wenn die Inflation in den USA höher ist als in der Eurozone, könnte dies den Dollar gegenüber dem Euro schwächen. Die Zentralbanken reagieren auf die Inflation häufig mit einer Anpassung der Zinssätze, was sich direkt auf die Währungskurse auswirkt.
Ende 2025 ist dabei ein deutliches Gefälle zwischen der Eurozone und den USA erkennbar. Die jährliche Inflationsrate der Eurozone ist im Oktober 2025 auf 2,1% gesunken und befindet sich damit sehr nahe am Zielwert von 2%. In den USA bewegt sich die Inflationsrate weiterhin auf einem Niveau von etwa 3% und liegt damit über dem Zielwert von 2% der US-Notenbank.
Hinweis: Für Oktober 2025 liegen keine verlässlichen US-Inflationsdaten vor, da aufgrund des Government Shutdowns keine belastbaren Daten für diesen Zeitraum vorliegen.
Für das Jahr 2026 rechnet die EU-Kommission mit einem weiteren Rückgang der Inflation auf 1,9%. Auch für die USA wird im Jahr 2026 ein Inflationsrückgang erwartet, sodass sie schließlich bei etwa 2,6% landen soll. Diese Inflationsdifferenz spricht eher für eine weitere Aufwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar, wobei nicht klar ist, wie wichtig die Inflationsdifferenz tatsächlich für den Wechselkurs sein wird, da andere Faktoren wie der Leitzinsunterschied wahrscheinlich wichtiger sein werden.
Finanzpolitik: Öffentliche Ausgaben und Besteuerung wirken sich ebenfalls auf die Stärke einer Währung aus. Eine erhebliche fiskalische Expansion durch Ausgaben oder Steuersenkungen kann das Wirtschaftswachstum kurzfristig ankurbeln, aber zu einem Inflationsdruck führen, was wiederum die Währung langfristig schwächen könnte.
So kann unter anderem eine expansive Finanzpolitik in den USA im Vergleich zu einem konservativeren Ansatz in der Eurozone dem Dollar zunächst Auftrieb geben, aber auch zu einer Abwertung führen, wenn die Inflation zu einem Problem wird. Dieser Aspekt wird im Jahr 2026 sehr spannend zu beobachten sein, da die US-Regierung ein massives Investitionsprogramm auf den Weg gebracht, gleichzeitig Steuersenkungen umgesetzt hat, aber weiterhin eine Inflation über dem Zielwert aufweist. Auch Deutschland als wichtigste Volkswirtschaft der Eurozone hat ein massives Ausgabenprogramm aufgelegt, weist aber eine deutlich niedrigere Inflation auf. Das Jahr 2026 wird daher zeigen, welche Effekte die jeweiligen Programme entfalten und wie sich das auf den Wechselkurs auswirken wird.
Zahlungsbilanz: Die Zahlungsbilanz (also die Abbildung aller wirtschaftlichen Transaktionen zwischen In- und Ausländern einer Volkswirtschaft innerhalb eines bestimmten Zeitraums) der USA ist durch ein anhaltendes Leistungsbilanzdefizit gekennzeichnet, finanziert durch einen Überschuss in der Vermögensübertragungs- und Kapitalbilanz.
Dies bedeutet, dass die USA mehr Waren und Dienstleistungen importieren, als sie exportieren, und dass sie zur Finanzierung der Importe auf ausländisches Kapital angewiesen sind. Die Zahlungsbilanz der EU hingegen war zuletzt durch einen Leistungsbilanzüberschuss gekennzeichnet.
Die Zahlungsbilanzdynamik zwischen den USA und der EU hat erhebliche Auswirkungen auf den Dollar/Euro-Wechselkurs. So führt zum Beispiel ein Leistungsbilanzdefizit typischerweise zu einer Abwertung der jeweiligen Währung, ein Überschuss zu einer Aufwertung.
Im zweiten Quartal 2025 wiesen die USA ein Leistungsbilanzdefizit von etwa 250 Mrd. US-Dollar aus, was etwa 3,3% des BIP entspricht. Demgegenüber steht ein Leistungsbilanzüberschuss von etwa 81 Mrd. Euro in der EU (1,7% des BIP) im gleichen Zeitraum. Diese Divergenz spricht aus rein wirtschaftstheoretischer Sicht langfristig eher für eine weitere Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar.
Änderungen in EUR/USD in Echtzeit：
Wie geht es weiter mit dem Dollar-Euro Wechselkurs?
Das Verständnis der genannten Trends und Faktoren bildet die Grundlage für die Vorhersage der Entwicklung des Dollar in Euro-Wechselkurses bis zum Jahr 2026. Die Marktteilnehmer, von Devisenhändlern bis zu politischen Entscheidungsträgern, beobachten diese Dynamik genau, um ihre Strategien auf neue Informationen und veränderte weltwirtschaftliche Bedingungen anzupassen.
Wie werden sich Dollar und Euro also entwickeln? Wie der Kalauer schon sagt: Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.
Die Dollar-Euro Kursprognose für das Jahr 2026 wird vor allem davon abhängen, wie sich die jeweiligen Notenbanken verhalten und sich die Volkswirtschaften entwickeln. Der Marktkonsens geht aktuell eher in die Richtung, dass der Euro weiter gegenüber dem US-Dollar aufwertet. Diese Vorhersagen gehen darauf zurück, dass für die USA eine oder mehrere Leitzinssenkungen erwartet werden, während die EZB den Leitzins voraussichtlich auf dem aktuellen Niveau halten wird.
Ein großer Unsicherheitsfaktor sind jedoch die Wirkweisen der Konjunkturprogramme. Gerade das deutsche Ausgabenpaket ist dabei aus volkswirtschaftlicher Sicht eine Black-Box, da der Effekt des Ausgabenprogramms nur schwer vorhersehbar ist, da die Rahmenbedingungen innerhalb der deutschen Wirtschaft weiterhin enorm schwierig sind und daher nicht klar ist, ob es die gewünschte Wirkung entfaten kann.
FAQ
Was sind die wichtigsten Faktoren, die den Dollar-Euro Wechselkurs beeinflussen?
Die Hauptfaktoren sind die Zinspolitik der Zentralbanken (Fed und EZB), geopolitische Ereignisse und die makroökonomische Leistung beider Wirtschaftsräume.
Welche Rolle spielt die Inflation in den USA und der Eurozone für den Wechselkurs?
Die Inflationsraten beider Regionen sind entscheidend, da höhere Inflation die Kaufkraft einer Währung schwächt und oft zu Zinsanpassungen durch die Zentralbanken führt, was wiederum direkte Auswirkungen auf den Wechselkurs hat.
Was prognostiziert die EU-Kommission für das Wachstum im Euroraum bis 2026?
Die EU-Kommission erwartet im Jahr 2026 ein weiteres Wachstum im Euro-Raum, da das BIP 2026 um 1,2% steigen soll.
Was sind die wichtigsten Faktoren, die den Dollar-Euro Wechselkurs beeinflussen?
Welche Rolle spielt die Inflation in den USA und der Eurozone für den Wechselkurs?
Was prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) für das Wachstum im Euroraum bis 2025?
Dieser Text spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider. Leser sollten diesen Artikel nicht als Grundlage für Investitionen betrachten. Bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen, sollten Sie den Rat eines unabhängigen Finanzberaters einholen, um sicherzustellen, dass Sie die Risiken verstehen. Differenzkontrakte (CFDs) sind Hebelprodukte, die zum Totalverlust Ihres Kapitals führen können. Diese Produkte sind nicht für jeden geeignet, investieren Sie daher vorsichtig. Für weitere Details informieren Sie sich bitte.
