Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sagte in einem Interview auf der Financial Times (FT) Global Boardroom Conference in London während der europäischen Handelszeit am Mittwoch, dass die aktuelle Geldpolitik in gutem Zustand sei und die Zentralbank möglicherweise die Wachstumsprognosen nach oben korrigieren werde.
Wir befinden uns in einer guten Position.
Im Dezember könnten die Prognosen erneut angehoben werden.
Die Wirtschaft der Eurozone ist ziemlich nah am Potenzial.
Wachstumsprognosen werden wahrscheinlich nach oben korrigiert.
Die Auswirkungen der Kommentare von EZB-Lagarde scheinen auf den Euro (EUR) unbedeutend zu sein, da das Paar EUR/USD seit der Eröffnung leicht über 1,1640 bleibt.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.