USD/CAD hält seine Position nach moderaten Gewinnen in der vorherigen Sitzung und handelt während der asiatischen Stunden am Donnerstag bei etwa 1,3790. Der US-Dollar (USD) behauptet sich aufgrund der Marktvorsicht vor der Veröffentlichung des verzögerten US-Verbraucherpreisindex (VPI)-Berichts, der später am Tag erwartet wird und weitere Einblicke in die Entwicklung des Preisdrucks geben soll.
Der Gouverneur der Federal Reserve (Fed), Christopher Waller, der als möglicher Vorsitzender der Zentralbank in Betracht gezogen wird, bekräftigte während eines CNBC-Forums seine taubenhafte Haltung zu den Zinssätzen. "Da die Inflation weiterhin hoch ist, können wir uns Zeit lassen - es gibt keinen Grund zur Eile, um zu senken. Wir können den Leitzins schrittweise in Richtung neutral senken", sagte Waller.
Das CME FedWatch-Tool deutet darauf hin, dass die Fed-Funds-Futures eine implizite Wahrscheinlichkeit von 75,6% für eine Zinserhöhung bei der nächsten Sitzung der US-Zentralbank im Januar einpreisen, gegenüber fast 74% vor einer Woche.
Das USD/CAD-Paar könnte an Boden gewinnen, da der rohstoffgebundene Kanadische Dollar (CAD) angesichts sinkender Ölpreise Herausforderungen gegenübersteht. West Texas Intermediate (WTI) handelt zum Zeitpunkt der Erstellung bei etwa 56,00 USD pro Barrel. Allerdings könnte der Abwärtstrend der Ölpreise aufgrund steigender geopolitischer Spannungen begrenzt sein.
Die Vereinigten Staaten (US) haben eine vollständige Einstellung des Schiffsverkehrs mit sanktionierten Öltankern, die nach Venezuela fahren oder von dort kommen, angeordnet. Gleichzeitig drängt Washington auf strengere Sanktionen gegen den Energiesektor Russlands, um die Friedensverhandlungen über die Ukraine zu unterstützen, was Sorgen über mögliche Störungen der globalen Versorgung schürt.
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.