XRP: Was Ripple dir JETZT nicht offen sagt

Autor: FXStreet
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Mitrade Team
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Quelle: DepositPhotos

Der XRP-Kurs wirkt auf den ersten Blick enttäuschend. Seit Tagen geht es kaum vorwärts, der Preis schwankt, Hoffnung kommt auf – und wird direkt wieder kassiert. Aktuell notiert Ripple bei rund 1,99 US-Dollar. Doch genau jetzt lohnt es sich hinzusehen. Denn während viele Kleinanleger genervt auf den Kurs starren, machen andere still und leise ernst.

Großinvestoren kaufen XRP – während der Kurs fällt

XRP startete die Woche bei etwa 2,07 US-Dollar, rutschte ab und schoss um den 10. Dezember kurz über 2,14 US-Dollar. Nur einen Tag später folgte der nächste Rücksetzer. Seitdem pendelt der Coin wieder knapp über der 2-Dollar-Marke. Für viele wirkt das wie ein Zeichen von Schwäche.

Doch On-Chain-Daten erzählen eine ganz andere Geschichte.

Laut Auswertungen von CryptoQuant sind es aktuell vor allem große Wallets, die den Handel dominieren. Während der Preis nachgibt, greifen sogenannte Whales zu. Genau dieses Verhalten tritt laut CryptoQuant häufig in Bodenbildungsphasen auf. Die Logik ist simpel: Große Investoren kaufen nicht, wenn alle euphorisch sind – sondern dann, wenn Unsicherheit herrscht.

Ein weiteres wichtiges Signal kommt aus dem Orderflow. Der sogenannte Spot Taker Cumulative Volume Delta hat in den letzten Sessions klar auf Käufer gedreht. Das bedeutet: Marktteilnehmer sind zunehmend bereit, aktiv zu kaufen, statt nur abzuwarten.

Alarmzeichen aus Südkorea: XRP verlässt die Börsen

Besonders auffällig ist die Entwicklung in Südkorea. Dort zählt XRP seit Jahren zu den meistgehandelten Kryptowährungen. Vor allem die Großbörse Upbit, einer der wichtigsten XRP-Marktplätze weltweit, liefert aktuell ein Signal, das man nicht ignorieren sollte.

Zum ersten Mal seit 2023 steigen die XRP-Abhebungen von Upbit spürbar an. Und das ausgerechnet in einer Phase fallender Kurse. Noch dominieren kleinere Abhebungen, doch laut CryptoQuant formt sich daraus zunehmend ein Trend.

Warum das wichtig ist? Coins, die Börsen verlassen, werden häufig nicht sofort verkauft. Sie wandern in Eigenverwahrung, Cold Wallets oder langfristige Strukturen. In Kombination mit steigender Whale-Aktivität ist das ein Muster, das Anleger kennen sollten.

Diese Kursmarken entscheiden jetzt über XRP

Technisch gesehen steht XRP an einem kritischen Punkt. Die Analystin CasiTrades sieht den Coin weiterhin stabil über der 0,5-Fibonacci-Unterstützung bei rund 2,03 US-Dollar. Diese Zone wird aktuell erneut getestet.

Solange 1,97 US-Dollar halten, ist laut ihrer Analyse kein tieferer Absturz bestätigt. Der entscheidende Widerstand liegt jedoch deutlich höher, bei 2,41 US-Dollar. Wird diese Marke nachhaltig überwunden, könnte sich das Chartbild schlagartig drehen. Dann wären Kursziele von 2,75 US-Dollar und sogar 2,90 US-Dollar realistisch.

Fällt hingegen die Unterstützung bei 1,97 US-Dollar, droht ein Rücklauf bis etwa 1,64 US-Dollar. XRP steht also an einem Punkt, an dem eine Entscheidung näher rückt.

wXRP, DeFi und neue Blockchains: Mehr Nutzen für XRP

Neben dem Chart gibt es auch fundamentale Entwicklungen. Mit dem Start von wXRP durch Hex Trust wird XRP über mehrere Blockchains hinweg nutzbar, darunter Ethereum, Solana und Optimism. Das öffnet die Tür für Cross-Chain-Trading, DeFi-Anwendungen und eine engere Verzahnung mit Ripples Stablecoin RLUSD.

Der geplante Start mit 100 Millionen US-Dollar Total Value Locked könnte helfen, den Handel zu stabilisieren und Slippage zu reduzieren. Besonders wichtig für größere Investoren: Die Verwahrung erfolgt reguliert und versichert. Das senkt Hemmschwellen und könnte neue Liquidität anziehen.

Mehr Anwendungsfälle, einfachere Transfers und eine bessere Infrastruktur erhöhen langfristig die Nachfrage nach XRP. Das ist kein schneller Effekt, aber genau die Art von Entwicklung, die Märkte oft erst spät einpreisen.

XRP ist kein Meme – sondern ein Schwergewicht

XRP zählt aktuell zu den drei größten Kryptowährungen ohne Stablecoins nach Marktkapitalisierung. Ripple betont seit Jahren, dass XRP kein reines Spekulationsobjekt ist, sondern ein Utility-Token.

Das XRP-Netzwerk wurde bereits 2012 gestartet, mit einem klaren Ziel: Internationale Großzahlungen für Banken, Unternehmen und sogar Regierungen schneller und günstiger zu machen. Spätestens seit dem Krypto-Boom 2017/2018 ist XRP jedoch auch fester Bestandteil des Altcoin-Marktes.

Damals machte der extreme Kursanstieg den Ripple-Mitgründer Chris Larsen kurzfristig sogar zum Krypto-Milliardär – zumindest auf dem Papier.

Werden XRP-Investoren 2026 Millionäre?

Die ehrliche Antwort lautet: Nein. Zumindest nicht mit einem kleinen Einsatz heute. Aber genau hier beginnt die differenzierte Betrachtung.

Bitcoin ist der Maßstab, an dem viele messen. 2011 kostete BTC rund 2 US-Dollar. Im Oktober 2025 notierte Bitcoin zeitweise über 126.000 US-Dollar. Ein Anstieg um das 63.000-Fache. Wer damals 1.000 Dollar investierte, hätte heute ein Vermögen.

Dass XRP diesen Weg eins zu eins wiederholt, ist extrem unwahrscheinlich. Der realistischere Vergleich ist daher nicht der Preis, sondern die Marktkapitalisierung.

Um XRP auf das Niveau von Bitcoins Hoch zu bringen, wäre laut Rechnung ein Anstieg um etwa das 20-Fache, also rund 1.900 Prozent, nötig. Das würde XRP auf eine Marktkapitalisierung von rund 2,5 Billionen US-Dollar bringen.

Die entscheidende Frage lautet also nicht: „Wird XRP der nächste Bitcoin?“

Sondern: Hat XRP noch genug Marktpotenzial, um deutlich höher bewertet zu werden?

XRP gegen SWIFT: Die 14-Prozent-These

Ein Bericht stellte kürzlich die These auf, XRP könne bis 2030 rund 14 Prozent des weltweiten SWIFT-Transaktionsvolumens von 150 Billionen US-Dollar abwickeln.

Ripples On-Demand-Liquidity-Service verarbeitete allein im zweiten Quartal 2025 rund 1,3 Billionen US-Dollar. Hochgerechnet wären das etwa 5,2 Billionen pro Jahr. Während SWIFT-Überweisungen Tage dauern können, werden XRP-Transaktionen in Sekunden abgewickelt.

Ein vierfacher Anstieg dieses Volumens würde rechnerisch bereits an diese 14 Prozent heranreichen. Der Markt scheint dieses Szenario aktuell jedoch kaum zu bewerten.

Gleichzeitig wächst die Weltwirtschaft, und Ripple baut seine Geschäftsbeziehungen aktiv aus. Das Netzwerk wird nicht einfach bereitgestellt und sich selbst überlassen – Ripple wirbt gezielt Großkunden an.

XRPL: Wird XRP ein Smart-Contract-Player?

Zusätzlich entwickelt sich das XRP Ledger weiter. Neben Zahlungen rückt die Nutzung als programmierbare Smart-Contract-Plattform in den Fokus. Im Dezember erreichte die Aktivität im XRPL neue Rekordwerte.

Sollte sich das Netzwerk als ernstzunehmende Smart-Contract-Basis etablieren, würde sich der adressierbare Markt massiv erweitern. Zum Vergleich: XRP lag Mitte Dezember bei rund 122 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung. Ethereum kam auf 375 Milliarden, auf dem Hoch sogar auf über 555 Milliarden US-Dollar.

Allein dieser Vergleich zeigt, welches theoretische Potenzial entsteht, wenn XRP auch im Smart-Contract-Bereich Fuß fasst.

Fazit: XRP ist kein Lottoschein – aber auch kein Auslaufmodell

XRP wird 2025 oder 2026 aus heutigen Kleininvestoren keine Millionäre machen. Wer das erwartet, wird enttäuscht. Aber wer glaubt, XRP sei „tot“, ignoriert klare Signale.

Whales kaufen, Börsenbestände sinken, wichtige technische Marken stehen im Fokus und fundamental baut Ripple seine Infrastruktur weiter aus. Ob daraus der nächste große Schub entsteht, entscheidet sich nicht über Nacht. Aber genau solche Phasen sind es, in denen Märkte oft die Grundlage für spätere Bewegungen legen.

XRP ist kein Hype-Coin. Aber auch kein Coin, den man vorschnell abschreiben sollte.

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