Die indische Rupie (INR) eröffnet am Dienstag stabil gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar handelt weiterhin in einer engen Spanne um 88,85, während die Anleger an der Seitenlinie bleiben, da die Vereinigten Staaten (US) und Indien trotz langanhaltender Verhandlungen noch keinen Handelsvertrag erreicht haben.
Die USA erheben seit einigen Monaten 50 % Zölle auf Importe aus Indien, von denen 25 % reziproke Abgaben sind und der Rest aufgrund des Kaufs von Öl aus Russland erhoben wird, was sich erheblich auf die Menge der nach Washington exportierten Waren auswirkt.
Laut einer Untersuchung von BofA Securities sind die Exporte aus Indien in die USA im September aufgrund höherer Zölle um 12 % geschrumpft.
In der Zwischenzeit haben kürzliche Kommentare von US-Präsident Donald Trump und Indiens oberstem Handelsverhandler Rajesh Agarwal angedeutet, dass beide Nationen kurz davor stehen, bald einen Konsens zu erreichen. Am Montag erklärte Handelsminister Rajesh Agarwal, dass der erste Teil des bilateralen Handelsabkommens mit den USA „nahe der Vollziehung“ sei, das 50 % Zölle und den Marktzugang zu den USA betrifft, und das endgültige Abkommen an einem einvernehmlich festgelegten Datum bekannt gegeben wird, berichtete PTI.
In der vergangenen Woche erklärte US-Präsident Trump, dass Washington und Neu-Delhi kurz vor einem bilateralen Pakt stehen, gab jedoch keinen Zeitrahmen an. Trump sagte, dass er „irgendwann“ den Zollsatz auf indische Waren senken würde und dass die USA „ziemlich nah“ an einem Handelsabkommen mit Neu-Delhi seien, berichtete Bloomberg. Er fügte hinzu: „Im Moment lieben sie mich nicht, aber sie werden uns wieder lieben“ und „Wir bekommen einen fairen Deal“.

USD/INR bleibt seit über zwei Wochen seitwärts unter 89,00. Der 20-Tage exponentiell gleitende Durchschnitt (EMA) bei etwa 88,70 fungiert weiterhin als wichtige Unterstützung für die USD-Bullen.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) hat Schwierigkeiten, über 60,00 zurückzukehren. Ein frisches bullishes Momentum würde entstehen, wenn der RSI (14) dies schafft.
Nach unten wird das Tief vom 21. August bei 87,07 als wichtige Unterstützung für das Paar fungieren. Auf der Oberseite wird das Allzeithoch von 89,12 eine wichtige Barriere darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.