Das NZD/USD-Paar zieht im frühen asiatischen Handel am Dienstag einige Verkäufer um 0,5695 an. Der neuseeländische Dollar (NZD) schwächt sich gegenüber dem US-Dollar (USD) ab, da die neuesten Daten zeigen, dass der chinesische Fertigungssektor im letzten Monat schwächer wurde. Die Gouverneurin der Federal Reserve (Fed), Michelle Bowman, wird später am Dienstag sprechen.
Die am Montag von RatingDog veröffentlichten Daten zeigten, dass der Einkaufsmanager-Index (EMI) für das verarbeitende Gewerbe in China im Oktober auf 50,6 fiel, gegenüber 51,2 zuvor. Diese Zahl fiel schlechter aus als die Schätzung von 50,9. Die schwächeren als erwarteten PMI-Daten aus China könnten den China-Proxy Kiwi nach unten ziehen, da China ein wichtiger Handelspartner Neuseelands ist.
Die Federal Reserve (Fed) hat ihre zweite Zinssenkung des Jahres vorgenommen und den Leitzins auf zwischen 3,75% und 4,00% gesenkt. Vorsitzender Jerome Powell deutete während der Pressekonferenz an, dass eine weitere Senkung des Leitzinses bei der Sitzung im Dezember keine ausgemachte Sache sei, und die Händler sehen nun nur noch eine Wahrscheinlichkeit von etwa 70% für eine Senkung im Dezember, gegenüber 93% vor einer Woche. Der hawkische Ton der Fed könnte den Greenback stützen und dem Paar Gegenwind verleihen.
Der US-Bundesshutdown ist in die sechste Woche eingetreten und steht kurz davor, der längste in der US-Geschichte zu werden, da republikanische und demokratische Gesetzgeber im Kongress nicht näher daran sind, ihre Haushaltskonflikte zu beenden. Ängste vor einem längeren US-Regierungsshutdown könnten den USD nach unten ziehen und dazu beitragen, die Verluste des Paares zu begrenzen.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.