Goldpreis im Aufwind: Sechs-Wochen-Hoch dank Zinsfantasie und China-Sorgen

Autor: Mitrade Team
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  • Rallye setzt sich fort: Gold notiert am Montag in Asien auf dem höchsten Stand seit dem 21. Oktober.

  • Treiber: Sinkende US-Zinserwartungen drücken den Dollar, während geopolitische Spannungen und schwache China-Daten den „Sicheren Hafen“ stärken.

  • Ausblick: Anleger warten gespannt auf die US-Konjunkturdaten zum Monatsauftakt – Volatilität könnte zunehmen.

Marktlage: Fed-Pivot und Risikoaversion beflügeln das Edelmetall

Der Goldpreis (XAU/USD) knüpft zu Wochenbeginn nahtlos an die Gewinne der Vorwoche an und klettert im frühen asiatischen Handel auf ein neues Sechs-Wochen-Hoch. Das makroökonomische Umfeld spielt den Bullen in die Hände: Nach einer Reihe „taubenhafter“ Kommentare (dovish comments) führender US-Notenbanker haben die Marktteilnehmer ihre Wetten auf eine weitere Zinssenkung im Dezember deutlich erhöht.

Die Aussicht auf sinkende Leitzinsen lastet schwer auf dem US-Dollar, der auf ein Zwei-Wochen-Tief abrutschte. Dies liefert dem zinslosen Gold entscheidenden Rückenwind, da es für Investoren außerhalb des Dollar-Raums günstiger wird und die Opportunitätskosten der Haltung sinken.

Parallel dazu treibt die globale Unsicherheit Anleger in defensive Anlagen. Die anhaltende Konjunkturschwäche in China sowie die Eskalationsrisiken im Ukraine-Krieg verstärken die Flucht in den „Sicheren Hafen“. Dennoch bleibt eine gewisse Vorsicht spürbar: Vor den wichtigen US-Daten (ISM PMI, Arbeitsmarktbericht), die in dieser Woche anstehen, halten sich viele Akteure mit aggressiven Neupositionierungen noch zurück.

Markt-Treiber im Detail: Politik, Konjunktur und Geopolitik

Die Zinshoffnungen wurden zuletzt durch Äußerungen von Fed-Gouverneur Christopher Waller und dem New Yorker Fed-Präsidenten John Williams befeuert. Trotz gemischter US-Daten hält der Markt an der Erwartung einer baldigen Lockerung fest.

Ein interessanter politischer Aspekt kommt aus Washington: Kevin Hassett, ehemaliger Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, signalisierte am Sonntag Bereitschaft, den Fed-Vorsitz zu übernehmen, sollte Donald Trump ihn nominieren. Hassett gilt als Befürworter einer Niedrigzinspolitik – eine Personalie, die Trumps Forderung nach günstigerem Geld unterstreicht und den Goldpreis indirekt stützt.

In Asien trübte sich die Stimmung indes weiter ein. Der private Caixin-Einkaufsmanagerindex für Chinas Industrie rutschte überraschend in den Kontraktionsbereich und bestätigte damit die Schwäche der offiziellen Regierungsdaten (acht Monate Schrumpfung in Folge). Diese Konjunktursorgen im Reich der Mitte dämpfen die Risikobereitschaft an den Aktienmärkten und lenken Kapitalströme in Richtung Gold.

Auch geopolitisch bleibt die Lage brisant: Berichte über ukrainische Drohnenangriffe auf russische Öltanker im Schwarzen Meer halten die Risikoprämie im Markt hoch. Zwar bezeichnete der designierte US-Außenminister Marco Rubio Gespräche mit Kiew als „produktiv“, doch ein schnelles Ende des Konflikts scheint noch in weiter Ferne.

Technischer Ausblick: 4.300 US-Dollar im Visier

Das charttechnische Bild hellt sich weiter auf. Sollte es den Bullen gelingen, die Widerstandszone um 4.250 US-Dollar nachhaltig zu überwinden, könnte dies ein neues Kaufsignal auslösen. Das nächste Ziel wäre der Bereich um 4.277/4.278 US-Dollar, bevor ein Angriff auf die psychologisch wichtige Marke von 4.300 US-Dollar möglich wird.

Auf der Unterseite fungiert das Tagestief bei ca. 4.200 US-Dollar als erste Unterstützung. Rücksetzer in diesen Bereich oder bis zur Zone 4.155/4.153 US-Dollar dürften von Marktteilnehmern als Einstiegsgelegenheit („Buy the Dip“) genutzt werden.

Kritisch würde es erst bei einem Bruch dieser Zone. Ein Rutschen unter 4.073 US-Dollar – hier liegt eine wichtige Kreuzunterstützung (Konfluenz) aus dem 200er-EMA (4H) und der Aufwärtstrendlinie seit Oktober – würde das bullische Setup negieren und den Weg für eine tiefere Korrektur in Richtung 4.000 US-Dollar ebnen. Solange diese Marken jedoch halten, zeigt der Pfad des geringsten Widerstands weiter nach oben.

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