Kanada hat am Arbeitsmarkt erneut für eine kräftige Überraschung gesorgt: 54.000 neue Stellen drückten die Arbeitslosenquote spürbar nach unten. An den Finanzmärkten wurden daraufhin künftige Zinserhöhungen eingepreist, nachdem die Renditen deutlich anzogen. Die Ökonomen Robert Both und Emma Lawrence von TD Securities betonen jedoch, dass die Bank of Canada (BoC) voraussichtlich bis 2026 an ihrem aktuellen Leitzins festhalten dürfte.
„Die Beschäftigung in Kanada verzeichnete im November mit 54.000 neu geschaffenen Stellen erneut eine deutliche positive Überraschung und übertraf damit klar die Erwartungen einer moderaten Abschwächung der jüngsten Stärke (TD: -15.000, Markt: -2.500). Eine geringere Erwerbsbeteiligung trug zu einem Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent bei, während das Lohnwachstum für dauerhaft Beschäftigte bei 4,0 Prozent im Jahresvergleich verharrte.“
„Der heutige Bericht setzt die Entwicklung aus September und Oktober fort und hebt den Dreimonatstrend auf 60.200 Stellen an. Die Dezember-Sitzung der BoC galt bereits vor den Daten als geeigneter Zeitpunkt für eine Zinspause. Zwar könnten die robusteren Arbeitsmarktbedingungen dazu führen, dass die BoC den Inflationsrisiken mehr Gewicht beimisst, dennoch gehen wir weiterhin davon aus, dass der Leitzins bis ins kommende Jahr bei 2,25 Prozent unverändert bleibt.“
„Die Märkte gerieten in Bewegung, nachdem die positive Überraschung einen Abverkauf entlang der gesamten Zinskurve auslöste. Die Renditen am kurzen Ende stiegen um 16 Basispunkte, und die Cross-Currency-Spreads erreichten einige der höchsten Niveaus seit Anfang 2024. Auffällig ist, dass der Markt nun zwar wieder Zinserhöhungen für 2026 einpreist, wir jedoch weiterhin davon ausgehen, dass die BoC auch 2026 pausiert und erst Anfang 2027 die Zinsen anhebt.“