Italien erwägt, die 2.452 Tonnen Gold der eigenen Notenbank zum Eigentum des Volkes zu erklären – ein Schritt, den die Europäische Zentralbank aus Sorge um die Unabhängigkeit der Notenbank ablehnt. Zwar gilt ein Zwangsverkauf als unwahrscheinlich, doch zeigen Zentralbanken in Brasilien und Polen derzeit großes Interesse an Gold. Ihre Käufe summierten sich im Oktober auf 53 Tonnen, wie der Rohstoffanalyst der Commerzbank, Carsten Fritsch, festhält.
„Italien erwägt offenbar, die von der Zentralbank gehaltenen Goldreserven zum Eigentum des Volkes zu erklären. Die EZB hat die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni aufgefordert, diesen Vorschlag zu überdenken. Offenbar besteht die Sorge, dass die Zentralbank von der Regierung als gewählter Vertreterin des Volkes gezwungen werden könnte, Gold zu verkaufen.“
„Dies wiederum könnte die Unabhängigkeit der Zentralbank untergraben, die in den Statuten der EZB garantiert ist. Die italienische Zentralbank hält 2.452 Tonnen Gold in ihren Tresoren und ist damit nach dem US-Notenbanksystem und der Deutsche Bundesbank der drittgrößte Goldhalter weltweit. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die italienische Zentralbank tatsächlich von der Regierung zu einem Goldverkauf gezwungen wird.“
„Sollte es dennoch dazu kommen, hätte sie keine Schwierigkeiten, dankbare Abnehmer unter anderen Notenbanken zu finden. Wie der World Gold Council berichtet, stiegen die Goldkäufe der Zentralbanken im Oktober auf 53 Tonnen und erreichten damit den höchsten Monatswert in diesem Jahr. Die größten Käufer im Oktober waren die Zentralbanken Brasiliens mit 16 Tonnen und Polens mit 15,6 Tonnen.“