Am Mittwoch stehen die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Bank of Canada im Zentrum der Woche. Während die kanadische Zentralbank die Leitzinsen voraussichtlich unverändert lassen wird, gilt eine dritte Zinssenkung der Fed in Folge um 25 Basispunkte als sehr wahrscheinlich, wie die RBC-Ökonomen Nathan Janzen und Claire Fan berichten.
„Unser Basisszenario vor einem Monat ging angesichts der weiterhin über dem Zwei-Prozent-Ziel liegenden Inflation in den USA sowie der vorsichtigen Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell bei der letzten Sitzung noch nicht von einer Zinssenkung im Dezember aus. Angesichts eines ungewöhnlich gespaltenen Offenmarktausschusses war die Entscheidung für die kommende Woche jedoch stets eine äußerst knappe Angelegenheit. Auch die Kommunikation der Fed in den vergangenen Wochen deutete zunehmend in Richtung einer Zinssenkung. Zudem gab es während der Blackout-Phase etwas schwächere Konjunkturdaten, weshalb wir nicht davon ausgehen, dass die Zinshardliner größeren Widerstand leisten werden.“
„Ein Zinsverbleib der Bank of Canada dürfte dagegen vergleichsweise wenig kontrovers ausfallen. Nach der Zinssenkung im Oktober hatten die Währungshüter signalisiert, dass das aktuelle Zinsniveau in etwa angemessen sei, um eine niedrige und stabile Inflation zu gewährleisten und zugleich das Wachstum in einem unsicheren Umfeld zu stützen. Die nun verzögert veröffentlichten kanadischen Handelsdaten für September müssten einen Anstieg des Exportvolumens von Waren um 3,4 Prozent gegenüber August sowie einen Rückgang der Warenimporte um 3,1 Prozent zeigen, um mit den Details der BIP-Daten für das dritte Quartal aus der vergangenen Woche übereinzustimmen.“
„Noch wichtiger sind allerdings die Handelsdetails aus den Daten des US-Volkszählungsamtes, insbesondere zur Frage, ob die Ausnahmeregelungen im Rahmen von CUSMA auch im September Bestand hatten und damit weiterhin die kanadischen Exporte in die USA stützten.“