Bitcoin-Großinvestoren („Whales“) verlagern laut Medienberichten zunehmend ihre Bestände aus privaten Blockchain-Wallets in den regulierten Finanzmarkt – über börsengehandelte Fonds (ETFs) großer Vermögensverwalter wie BlackRock (BLK).
Größere Bitcoin-Investoren beginnen, ihre Bestände aus Krypto-Wallets in traditionelle Finanzstrukturen zu überführen. Dabei nutzen sie Krypto-ETFs, um ihre digitalen Vermögenswerte unter regulierte Verwaltung zu stellen, ohne sie zunächst verkaufen zu müssen, berichtete Bloomberg am Dienstag.
Der Trend, angeführt von Produkten wie denen von BlackRock, zeigt eine zunehmende Annäherung zwischen digitalen Vermögenswerten und klassischem Finanzwesen.
Laut Bloomberg erklärte Robbie Mitchnick, Leiter des Digital-Asset-Bereichs bei BlackRock, das Unternehmen habe bereits Umwandlungen im Volumen von über 3 Milliarden US-Dollar in seinen iShares Spot Bitcoin ETF (IBIT) ermöglicht.
Nach Jahren eigenständiger Verwaltung ihrer Krypto-Bestände wenden sich viele Großinvestoren nun regulierten Anlagevehikeln zu, um mehr Sicherheit und institutionelle Kontrolle zu erhalten. Mitchnick sagte, diese Anleger sähen „den Komfort darin, ihr Engagement innerhalb ihrer bestehenden Beziehungen zu Finanzberatern oder Privatbanken halten zu können“, wie Bloomberg berichtete.
Das Interesse der Kunden sei sehr unterschiedlich, so Mitchnick weiter – manche wollten etwa 20 Prozent ihrer Bitcoin-Bestände in ETFs überführen, andere strebten eine vollständige Integration in traditionelle Finanzstrukturen an.
Durch den Tausch ihrer Bitcoin in ETF-Anteile können Investoren ihr Engagement im Kryptomarkt beibehalten und gleichzeitig die Vorteile des traditionellen Finanzsystems nutzen. In einem Depot gehalten, lassen sich die Positionen etwa als Kreditsicherheit verwenden oder leichter in Nachlassplanungen einbinden.
Der Bericht führt diese Entwicklung auf eine Regeländerung der US-Börsenaufsicht SEC zurück, die nun auch sogenannte In-kind-Erstellungen und Rücknahmen für Krypto-ETFs erlaubt.
Damit können autorisierte Marktteilnehmer ETF-Anteile direkt gegen Bitcoin statt gegen Bargeld tauschen. Das erhöht die Effizienz größerer Transaktionen und bietet institutionellen Investoren zugleich steuerliche Vorteile.
„Wenn Sie Bitcoin im Wert von 5 Millionen US-Dollar in einen Bitcoin-ETF einbringen und diesen dann auf Ihrer Vermögensverwaltungsplattform halten, qualifizieren Sie sich für ein deutlich höheres Serviceniveau“, sagte Bitwise-Präsident Teddy Fusaro.
BlackRocks iShares Bitcoin ETF (IBIT) entwickelte sich zum profitabelsten Fonds des Unternehmens und erzielte einen Jahresumsatz von 245 Millionen US-Dollar. Das Produkt steht zudem kurz vor einem Meilenstein: Das verwaltete Vermögen (AUM) nähert sich nach gut 400 Handelstagen der Marke von 100 Milliarden US-Dollar.
Bitcoin notierte am Mittwoch in der asiatischen Handelssitzung bei rund 108.500 US-Dollar und damit 0,2 Prozent höher als vor 24 Stunden.