Gold (XAU/USD) konsolidiert am Donnerstag mit moderaten Verlusten, da die Händler ihre Engagements vor dem US-Inflationsbericht reduzieren. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wird XAU/USD bei etwa 4.325 USD gehandelt und bleibt in der vertrauten Spanne, die bisher in dieser Woche das Preisgeschehen dominiert hat.
Das US Bureau of Labor Statistics wird den Verbraucherpreisindex (CPI) für November um 13:30 GMT veröffentlichen. Ein schwächer als erwarteter Inflationswert könnte die Erwartungen an eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Federal Reserve (Fed) im Jahr 2026 verstärken. Niedrigere Zinssätze begünstigen in der Regel nicht verzinsliche Vermögenswerte wie Gold.
Andernorts unterstützen die eskalierenden Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Venezuela die Zuflüsse in sichere Häfen und halten das Edelmetall knapp unter den Rekordhöhen, trotz des Mangels an kurzfristigem Aufwärtsmomentum.

Aus technischer Sicht bleibt Gold (XAU/USD) im Tageschart in einer Handelsspanne, wobei die Preisbewegung durch wiederholte Ablehnungen in der Nähe der 4.350 USD-Zone begrenzt wird. Auf der Abwärtsseite zeigt sich weiterhin Kaufinteresse bei Rücksetzern um den Bereich von 4.250 USD, was dem Metall hilft, seine breitere bullische Struktur zu verteidigen.
Im Tageszeitraum steigt der 50-Tage-Simple Moving Average (SMA) über den 100-Tage-SMA, wobei beide Steigungen aufwärts gerichtet sind und der Preis über ihnen bleibt, was eine bullische Tendenz bewahrt. Der 50-Tage-SMA liegt derzeit bei 4.141,31 USD und bietet nahe Unterstützung. Der Relative Strength Index sinkt von 72 auf 69, knapp unter dem überkauften Niveau, was darauf hindeutet, dass das Aufwärtsmomentum nachlässt, aber weiterhin fest bleibt.
Die Trendstärke nimmt zu, da der Average Directional Index auf 26,49 ansteigt, was einen richtungsweisenden Markt verstärkt. Ein flacher Rücksetzer könnte in der Nähe der dynamischen Unterstützung absorbiert werden, während ein Durchbruch den 100-Tage-SMA bei 3.860,49 USD als nächste Trenduntergrenze freilegen würde. Ein nachhaltiges Halten über dem 50-Tage-Durchschnitt würde den Aufwärtspfad für die Bullen offen halten.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.