Der Kupferpreis ist in dieser Woche wieder über die Marke von 11.000 US-Dollar je Tonne gestiegen. Auslöser waren mehrere Aussagen während einer Kupferbranchenkonferenz in Shanghai, wie Commerzbank-Devisenanalyst Volkmar Baur erläutert.
„Der Leiter eines Forschungsunternehmens für Metall- und Bergbauprodukte warnte, dass die Kupferpreise in den USA wegen der unklaren Zollpolitik weiterhin mit einem Aufschlag gehandelt werden könnten. Dies würde voraussichtlich zu weiterem Lageraufbau an der COMEX und zu sinkenden Beständen außerhalb der USA führen. Zudem gibt es Sorgen über Rohstoffengpässe; das Unternehmen schätzt, dass der Markt für Kupferkonzentrat im kommenden Jahr um rund 500.000 Tonnen unterversorgt sein wird.“
„Außerdem wies ein Vertreter eines kanadischen Bergbauunternehmens darauf hin, dass die weltweite Auslastung der Hüttenwerke wegen des Rohstoffmangels auf ein Rekordtief von 75 Prozent gefallen ist. Diese Quote könnte weiter sinken, sofern sich die Angebotslage nicht verbessert. Trotz dieser Warnungen und düsteren Einschätzungen geben die jüngsten Daten allerdings kaum Hinweise auf eine Abschwächung der Kupferproduktion.“
„Wie bereits mehrfach betont, hat China seine Metallproduktion weiterhin auf hohem Niveau gehalten. Allerdings sollen Pläne für neue Schmelzkapazitäten von 2 Millionen Tonnen laut einem Vertreter der chinesischen Nichteisenmetallvereinigung auf der Konferenz vorerst gestoppt worden sein. Zudem sind die verfügbaren LME-Bestände zuletzt gestiegen und liegen mit einem Zuwachs von rund 100.000 Tonnen gegenüber den Juni-Tiefs auf dem höchsten Stand seit fast neun Monaten. Daher sehen wir kurzfristig nur begrenztes Aufwärtspotenzial für den Kupferpreis.“