Die Absicherungskosten für US-Vermögenswert in der Eurozone verzeichnen einen deutlichen Rückgang, was den Rückenwind des EUR/USD angesichts des bevorstehenden Lockerungszyklus der Fed verstärkt. Kurzfristig dürfte das Währungspaar bei 1,1630/40 Unterstützung finden, mit Potenzial für einen Test von 1,1700–1,1730, wie Chris Turner, Devisenanalyst bei ING, feststellt.
Die Kosten für Anleihen aus der Eurozone, ihre US-Investitionen gegen Wechselkursrisiken abzusichern, sinken rapide. Bei Verwendung von Dreimonats-Termingeschäften sind die Kosten für die Absicherung des US-Risikos gegenüber dem Euro von 2,45 % im Juli auf nun 1,82 % pro Jahr gesunken. Das ist für einen Anleiheninvestor, der beispielsweise durch Investitionen in US-Märkte zusätzliche 150 Basispunkte erzielen möchte, von großer Bedeutung.
Es wird erwartet, dass diese US-Hedging-Kosten weiter sinken werden, wenn die Fed die Zinsen senkt. Und diese Dollarverkäufe seitens der Eurozone sollten ein wichtiger Faktor sein, der den EUR/USD-Kurs im Jahr 2026 nach oben treibt. Für heute ist der Kalender der Eurozone eher ruhig. Am Nachmittag hält Philip Lane, Chefökonom der EZB, eine Rede. Das Thema sind globale Ungleichgewichte.
Es ist zu erwarten, dass er mehr über die internationale Rolle des Euro sagen und die Politiker erneut nachdrücklich dazu auffordern wird, Reformen durchzusetzen, damit der Euro von der Entwicklung hin zu einer multipolaren Welt profitieren kann.
„Zurück zum kurzfristigen Ausblick: Wir gehen leicht davon aus, dass der EUR/USD-Kurs bei 1,1700/1730 gehandelt wird und weiterhin Unterstützung im Bereich von 1,1630/40 findet.“