Das Paar USD/CHF verliert am frühen Freitagmorgen in der europäischen Sitzung an Dynamik und bewegt sich in Richtung 0,8030. Steigende Wetten auf eine Zinssenkung der US-Notenbank in der nächsten Woche und die Aussicht, dass der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, den Vorsitz der Federal Reserve (Fed) übernehmen könnte, belasten den US-Dollar (USD) gegenüber dem Schweizer Franken (CHF). Der Inflationsbericht des US-Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) für September wird später am Freitag im Mittelpunkt stehen.
Der Greenback bleibt unter Verkaufsdruck, da die Händler ihre Erwartungen erhöhen, dass die US-Zentralbank bei ihrer Sitzung im Dezember eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) vornehmen wird. Laut dem CME FedWatch-Tool rechnen die Finanzmärkte derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 85% für eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt in der nächsten Woche.
Darüber hinaus sagte US-Präsident Donald Trump am Dienstag, dass er plant, Anfang nächsten Jahres seine Wahl für die Nachfolge von Jerome Powell als Fed-Chef bekannt zu geben. Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, hat sich als Favorit für den nächsten Fed-Vorsitz herauskristallisiert, was den USD nach unten ziehen könnte, da Analysten glauben, dass Hassett für weitere Zinssenkungen plädieren wird.
Der Verbraucherpreisindex (CPI) der Schweiz fiel im November unerwartet auf 0%, und der Kernwert verlangsamte sich auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren, wie das Schweizer Bundesamt für Statistik am Mittwoch zeigte. Die schwächeren als erwarteten Inflationsdaten unterstützen die Ansicht, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine expansive Geldpolitik beibehalten wird. Dies könnte wiederum zu einer Abwertung des Schweizer Frankens (CHF) gegenüber dem Greenback führen und dem Paar Rückenwind verleihen.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.