Nach der bärischen Entwicklung in dieser Woche drehte AUD/USD seine Richtung um und stieg in der amerikanischen Sitzung am Freitag in Richtung 0,6500, wodurch ein Teil seiner wöchentlichen Verluste ausgeglichen wurde.
Während er am Freitag beim jährlichen Jackson Hole Symposium sprach, kündigte der Vorsitzende der Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, an, dass sie einen neuen politischen Rahmen für flexibles Inflationszieling einführen und die 'Makeup'-Strategie für Inflation abschaffen werden.
Zusätzlich sagte Powell, dass die Abwärtsrisiken für den Arbeitsmarkt steigen, und bemerkte, dass es vernünftig wäre zu erwarten, dass die Inflationswirkungen von Zöllen von kurzer Dauer sein werden.
Breaking: Jerome Powell sagt, dass die Abwärtsrisiken für den Arbeitsmarkt steigen
Der US-Dollar (USD) geriet nach diesen Kommentaren unter starken Verkaufsdruck. Zum Zeitpunkt der Drucklegung lag der USD-Index um 0,7% im Minus bei 97,90.
Nachdem die ersten vier Tage der Woche im negativen Bereich geschlossen wurden, bleibt AUD/USD nun auf Kurs, am Freitag starke Gewinne zu verzeichnen.
In der Zwischenzeit scheint die sich verbessernde Marktstimmung zusätzlichen Druck auf den USD auszuüben. Angetrieben von den dovishen Kommentaren von Powell steigen die wichtigsten Indizes an der Wall Street am Tag zwischen 1,5% und 1,8%.
Die Federal Reserve (Fed) steuert die US-Geldpolitik mit zwei klaren Zielen: Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Dabei nutzt die Notenbank Zinssätze als Hauptinstrument. Höhere Zinsen stärken den US-Dollar, da sie die USA für internationale Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Greenback.
Die Federal Reserve (Fed) hält jährlich acht geldpolitische Sitzungen ab, bei denen das Federal Open Market Committee (FOMC) die wirtschaftliche Lage beurteilt und geldpolitische Entscheidungen trifft. Das FOMC besteht aus zwölf Mitgliedern – den sieben Mitgliedern des Gouverneursrats, dem Präsidenten der Federal Reserve Bank of New York und vier der elf übrigen regionalen Notenbankpräsidenten, die auf Jahresbasis rotieren.
In Zeiten schwerer Wirtschaftskrisen, wie etwa 2008 während der Finanzkrise, greift die Federal Reserve oft auf QE zurück. Dies bedeutet, dass die Fed massiv Anleihen kauft, um Liquidität bereitzustellen. Diese expansive Geldpolitik schwächt den Dollar, da das zusätzliche Geld die Währung verwässert und das Vertrauen der Investoren mindert.
Quantitative Straffung (QT) ist der umgekehrte Prozess von QE, bei dem die US-Notenbank aufhört, Anleihen von Finanzinstituten zu kaufen und das Kapital aus fällig werdenden Anleihen nicht reinvestiert, um neue Anleihen zu kaufen. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Wert des US-Dollars aus.