Der US-Netzwerkspezialist Netgear will nach Jahren schwacher Entwicklung wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren. Maßgeblich dafür sind eine neue Führungsriege, der Ausbau im Geschäftskundenbereich sowie der Fokus auf wiederkehrende Einnahmen durch Abonnements.
Seit Anfang 2024 steht CJ Prober an der Spitze des Unternehmens. Unter seiner Leitung wurde der Konzern neu ausgerichtet – mit besonderem Augenmerk auf professionelle Audio- und Videolösungen, Kooperationen im Broadcast-Bereich und die jüngste Übernahme des Cybersicherheitsunternehmens Exium. Diese Schritte sollen das Geschäft in den kommenden Jahren nachhaltig beleben.
Besonders im Enterprise-Segment erwartet Netgear kräftiges Wachstum. Die Umsätze sollen mittelfristig zweistellig zulegen, da Lösungen für Firmenkunden deutlich höhere Margen versprechen als das traditionelle Privatkundengeschäft. Nach Schätzungen könnte Netgear so bis 2027 wieder die operative Gewinnzone erreichen.
Auch im klassischen Heimnetzwerkgeschäft sieht der Konzern Chancen: Eine erneuerte Produktpalette und eine stabilisierte Nachfrage sollen die Wettbewerbsfähigkeit sichern. Ergänzend rücken Abo-Dienste wie „Armor“ für Sicherheit und „Insight“ für Netzwerkmanagement stärker in den Vordergrund. Sie gelten als margenstarke Bausteine, die langfristig für konstante Einnahmen sorgen.
An der Börse bleibt Netgear mit einer Bewertung von rund 0,6 des für 2026 erwarteten Umsatzes deutlich hinter vergleichbaren Unternehmen zurück. Gelingt die geplante Neuausrichtung, dürfte das Potenzial für eine Neubewertung entsprechend groß sein.