2023 war das Jahr der Edelmetalle: Der Goldpreis hat sich oberhalb der 2.000 US-Dollar-Marke pro Feinunze etabliert und der Silberpreis ist von 20 auf 25 USD angestiegen. Auch Platin gehört zu den klassischen Investment-Metallen, gerät neben Silber und Gold aber häufig in Vergessenheit. Zu Unrecht?
Die turbulente Preisentwicklung von Platin und Gold
Platin war über lange Zeit das wertvollste Edelmetall. Während der Platinpreis 2014 mit über 1.500 USD pro Feinunze noch deutlich über dem damaligen Goldpreis lag, glich die Preisentwicklung in den vergangenen Jahren eher einer Achterbahnfahrt. Gold hingegen erfuhr einen rasanten Aufwärtstrend, mit dem Platin bislang nicht mithalten konnte.
Der heutige Goldpreis hat erst im Mai 2024 ein neues Allzeithoch von über 2.400 USD erreicht. Der Preis von Platin schwankte in den letzten zehn Jahren erheblich, Anfang 2020 dotierte der Platinpreis sogar unterhalb der 600-Dollar-Marke. Seinen Höchstwert erreichte Platin zu Beginn des Jahres 2021, als die Kursentwicklung nach langer Zeit wieder die 1.300-Dollar-Marke überschritt. Seitdem schwankt die Preisentwicklung um die 1.000-US-Dollar.
Der heutige Goldpreis hat erst im Mai 2024 ein neues Allzeithoch von über 2.400 USD erreicht. Der Preis von Platin schwankte in den letzten zehn Jahren erheblich, Anfang 2020 dotierte der Platinpreis sogar unterhalb der 600-Dollar-Marke. Seinen Höchstwert erreichte Platin zu Beginn des Jahres 2021, als die Kursentwicklung nach langer Zeit wieder die 1.300-Dollar-Marke überschritt. Seitdem schwankt die Preisentwicklung um die 1.000-US-Dollar.
Gold-Echtzeitdaten:
Platin kaufen: Welche Investition lohnt sich?
Physischer Erwerb von Platin: Platin kann in Form von Münzen, Barren oder Schmuck bei Edelmetallhändlern, Banken oder auf Online-Plattformen erworben werden. Für das wertvolle Edelmetall ist eine sichere Aufbewahrung erforderlich, die oft mit hohen Transaktions- und Lagerkosten verbunden ist.
Platin-ETFs und ETCs: Wer keinen physischen Besitz anstrebt, kann in Platin-ETFs oder ETCs investieren. Diese spiegeln die Wertpreisentwicklung des Platinpreises wider und lassen sich unkompliziert in das bestehende Wertpapierportfolio integrieren. Diese Anlageform eignet sich auch für Einsteiger auf dem Aktienmarkt. Plattformen wie Mitrade informieren umfangreich über die jeweiligen Investitionsmöglichkeiten und versprechen Transparenz und eine intuitive Benutzeroberfläche.
Aktien von Platinbergbauunternehmen: Eine weitere Möglichkeit, auf dem Platinmarkt zu investieren, sind Aktien von Platin fördernden Unternehmen.
Futures und Optionen: Erfahrene Anleger, die auf die zukünftige Preisentwicklung von Platin spekulieren möchten, können sogenannte Futures und Optionen abschließen. Hierbei handelt es sich um komplexe Finanzinstrumente, die hoch spekulativ sind und sowohl mit hohen Gewinnchancen ,aber auch mit einem hohem Risiko einhergehen.
Die spannende Historie des Platinpreises
Um das Investitionspotential von Platin besser zu verstehen, hilft es, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Denn im Gegensatz zu Gold hängt der Platinpreis nicht alleine von Angebot und Nachfrage auf dem Kapitalmarkt ab. Platin besitzt einen besonderen Mehrwert für verschiedene Industriezweige und wird klassischerweise in der Automobilindustrie eingesetzt. Doch auch in der Medizin, chemischen Industrie und bei verschiedenen Zukunftstechnologien ist Platin sehr gefragt.
Quelle:Gold.de
Platin als physische Geldanlage ist ein vergleichsweise junges Produkt. Während die ersten Gold- und Silbermünzen bereits im 6. Jahrhundert geprägt wurden, ist Platin erst seit dem 19. Jahrhundert im Umlauf. Die erste und damals einzige staatliche Münze wurde in Russland geprägt. Dies war zum damaligen Zeitpunkt die einzige Möglichkeit für Europäer, das Edelmetall physisch zu beziehen.
Im Jahr 1845 wurde sowohl die Ausfuhr als auch kurze Zeit später die Münzprägung verboten. Es entstand ein Überhang an Platin, der zu einem drastischen Kursverfall führte. Erst als im 20. Jahrhundert die Nachfrage nach Platin wieder anstieg, erholte sich auch der Platinpreis. Monarchien auf der ganzen Welt entdeckten das Edelmetall für ihre Schmucksammlungen. Die Schlichtheit des Edelmetalls unterstrich die Brillanz ihrer Diamanten.
Auch für die Industrie wurde Platin zunehmend interessant. Seine erste wirtschaftliche Nutzung erhielt es als Schaltkontakt in Telegrafen und als Glühfaden in Lampen. Mit der Patentierung des Ostwald-Verfahrens, einer großtechnischen Herstellung von Salpetersäure, wurde 1902 der Grundstein für die Verwendung von Platin in der KFZ-Technik gelegt. Der Platinpreis erfuhr einen rasanten Aufwind und stieg 1924 auf das Sechsfache des Goldpreises an.
Weltkriege und andere Krisen sorgten für einen Einbruch der Kursentwicklung, von der sich der Platinpreis erst im Jahr 2000 wieder so richtig erholte. Ab dann erfuhr Platin einen unvergleichlichen Aufwind – viel stärker noch als Gold – und erreichte im März 2008 sein bisheriges Allzeithoch von 2273 US-Dollar pro Feinunze. Diese überproportionale Preissteigerung hatte seinen Hintergrund zum einen in der Finanzkrise und der damit verbundenen Unsicherheit auf dem Kapitalmarkt. Zum anderen ist Platin im Gegensatz zu Gold kein reines Anlagegut, sondern durch seine industrielle Nutzung auch ein Verbrauchsgut. Während eines wirtschaftlichen Aufschwungs kommt es daher schnell zu einem Angebotsdefizit und einer erheblichen Wertsteigerung.
Langfristig orientierte Anleger machen sich genau diese Entwicklung zunutze: Sie investieren während einer wirtschaftlichen Baisse in Platin und spekulieren auf spätere Überrenditen. In den vergangenen Jahren hat Platin dieser Spekulation nicht standgehalten, sein Wert schwankte jeweils um die 1.000-Dollar-Marke, der ersehnte Preisanstieg blieb jedoch aus.
Platin vs. Gold: Aktuelle Preisentwicklungen
Gold und Platin sind beides wertvolle Edelmetalle mit unterschiedlichen Vorzügen. Während Gold seinen besonderen Wert als inflationsgeschütztes Zahlungsmittel und Anlagekapital erfährt, besticht Platin durch seine zeitlose Eleganz als Schmuckstück und seinen besonderen Nutzen für verschiedene Industriezweige.
Neben verschiedenen Anwendungen in der Automobilindustrie wird Platin auch in der Medizin für Implantate oder in der chemischen Industrie zur Herstellung von Düngemitteln und anderen Chemikalien verwendet. Auch für zukunftsträchtige Technologien wie die Herstellung von Brennstoffzellen und grünem Wasserstoff spielt Platin eine bedeutende Rolle. Platin ist zudem viel seltener als Gold.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Preisentwicklung von Platin in den vergangenen Jahren deutlich hinter der des Goldpreises zurückblieb. Seit 2019 erreichte der Goldpreis immer neue Allzeithochs, die Platinpreisentwicklung hingegen war rückläufig bis stagnierend. Folglich ist auch die Platin-Gold-Ratio seit 2011 negativ. Das ist in der Kurshistorie dieser beiden Edelmetalle die bisher längste Zeitspanne.
Ein Grund für die negative Kursentwicklung des Platinpreises liegt in der seit dem Abgasskandal schwächelnden Automobilindustrie. Platin ist vor allem in Dieselkatalysatoren zu finden, deren Nachfrage in den vergangenen Jahren stark rückläufig war.
Echtzeitdaten aus Platin:
Enormes Potential: Vielversprechende Prognose zur Preisentwicklung von Platin
Bislang wurde etwa die Hälfte der Jahresförderung an Platin für den Bau von Katalysatoren in der Automobilindustrie verwendet. Bei rückläufigen Produktionszahlen sank daher der Platinpreis dramatisch.
Ungeachtet dessen gehen Experten von einem enormen Potential aus und erwarten für die Zukunft eine zunehmende Nachfrage nach Platin. Das liegt vor allem an seinen besonderen Eigenschaften: Platin besitzt eine ausgeprägte Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit und ist daher für zahlreiche Industriezweige interessant – beispielsweise zur Herstellung von elektronischen Kontakten und Sensoren.
Dieser Einschätzung folgen auch die jüngsten Quartalsberichte des World Platinum Investment Council: Die angespannte Lage auf dem Platinmarkt und der nach wie vor niedrige Platinpreis sorgten dafür, dass die Produktionskapazitäten der Bergbauunternehmen zurückgefahren wurden. Was wiederum trotz geringerer Nachfrage aus der Industrie zu einem Angebotsdefizit geführt hat.
Platin wird auch in Zukunft knapp bleiben. Der Bedarf im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien, Industrie 4.0 und anderen Zukunftstechnologien ist groß, wodurch ein noch deutlicheres Defizit auf dem Platinmarkt zu erwarten ist, als es 2023 und 2024 bereits beobachtet wurde. Mittelfristig ist davon auszugehen, dass dadurch auch der Platinpreis deutlich steigen wird.
Platin steigert die Effizienz von Brennstoffzellen, wird für Mikrochips und in digitalen Schaltkreisen verwendet. Viele gute Gründe, die dem Edelmetall in den nächsten Jahren zu neuem Glanz verhelfen könnten.
Warum in Platin investieren und nicht in Gold?
Wie kann ich über Derivate in Platin investieren?
Wie ist der Preistrend für Platin in den kommenden Jahren?
Dieser Text spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider. Leser sollten diesen Artikel nicht als Grundlage für Investitionen betrachten. Bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen, sollten Sie den Rat eines unabhängigen Finanzberaters einholen, um sicherzustellen, dass Sie die Risiken verstehen. Differenzkontrakte (CFDs) sind Hebelprodukte, die zum Totalverlust Ihres Kapitals führen können. Diese Produkte sind nicht für jeden geeignet, investieren Sie daher vorsichtig. Für weitere Details informieren Sie sich bitte.