XRP erlebt den nächsten Rückschlag: Während der Kryptomarkt unter Gewinnmitnahmen leidet und Investoren Risiko meiden, fällt der Kurs deutlich. Doch genau jetzt zieht Ripple im Hintergrund einen Schachzug durch, der das Spiel langfristig verändern könnte – und der kaum jemandem aufgefallen ist.
Am Freitag steht XRP mit einem Minus von rund 3 % bei nur noch 2,79 US-Dollar. Der Token steckt mitten im Abwärtssog des gesamten Kryptomarkts. Händler ziehen Gewinne ab, die Stimmung kippt.
Besonders alarmierend: Das Interesse an XRP-Futures sinkt seit Tagen. Das Open Interest – also das gesamte ausstehende Handelsvolumen – fiel laut CoinGlass von 9,09 Milliarden auf 8,47 Milliarden US-Dollar.
Das ist mehr als nur eine Zahl. Wenn die offenen Positionen schrumpfen, bedeutet das: Trader verlieren das Vertrauen, dass XRP die psychologisch wichtige Marke von 3,00 US-Dollar wieder knacken kann. Und das könnte eine längere Korrektur auslösen.
Während der Kurs unter Druck steht, spielt Ripple strategisch auf einem ganz anderen Feld. Das Unternehmen hat eine neue Partnerschaft mit Bahrain FinTech Bay (BFB) geschlossen – einem der wichtigsten Innovationszentren im Nahen Osten.
Was steckt dahinter? BFB arbeitet eng mit Regierungsstellen in Bahrain zusammen und treibt die digitale Transformation und Blockchain-Adoption im gesamten Königreich voran. Die Kooperation mit Ripple zielt auf mehrere Bereiche:
Laut Suzy Al Zeerah, CFO von Bahrain FinTech Bay, soll die Partnerschaft „globale Innovatoren mit dem lokalen Ökosystem verbinden“ – ein klarer Hinweis darauf, dass Ripple seine Infrastruktur ausweitet und mittelfristig in der Region Fuß fasst.
Bemerkenswert: Diese Partnerschaft baut direkt auf der Regulierungslizenz der Dubai Financial Services Authority (DFSA) auf, die Ripple bereits Anfang des Jahres erhalten hat.
Ripples Expansion ist kein PR-Stunt – sie ist Teil einer langfristigen Strategie, um internationale Zahlungsströme über Blockchain-Technologie zu vereinheitlichen. Wenn Bahrain – eines der innovationsfreundlichsten Länder der Golfregion – Ripple aktiv integriert, könnte das mittelfristig die Nachfrage nach XRP und dem neuen Stablecoin RLUSD erheblich steigern.
Kurz gesagt: Während viele Trader aussteigen, baut Ripple im Hintergrund ein Fundament, das künftig für Kursauftrieb sorgen kann.
Technisch betrachtet bleibt XRP angeschlagen. Der Kurs ist unter die 100-Tage-EMA bei 2,85 US-Dollar gefallen – ein klares Zeichen, dass die Verkäufer die Kontrolle haben. Der Relative Strength Index (RSI) liegt bei 41, Tendenz weiter fallend. Sollte XRP die Unterstützung bei 2,70 US-Dollar brechen, droht ein Rücksetzer bis an die 200-Tage-EMA bei 2,64 US-Dollar. Dort könnte der nächste Halt liegen.
Hinzu kommt: Der MACD-Indikator hat ein frisches Verkaufssignal geliefert. Solange die blaue MACD-Linie unter der roten Signallinie bleibt, dürfte sich der Abwärtstrend fortsetzen.
Dennoch: Sollte XRP in diesem Bereich Käufer finden, ist ein Rebound über die fallende Trendlinie und die wichtige 3,00-Dollar-Marke möglich – der Punkt, an dem sich entscheidet, ob die Bären das Spiel endgültig gewonnen haben.
XRP steht kurzfristig unter Druck, keine Frage. Doch während viele Anleger den kurzfristigen Preissturz sehen, übersieht der Markt, was Ripple gerade aufbaut: eine Infrastruktur, die internationale Finanzströme verändert.
Bahrain, Dubai und der gesamte Golfraum könnten sich zu Ripples nächstem Wachstumszentrum entwickeln – und das genau in einer Phase, in der der Rest der Welt vorsichtig wird.
Wer XRP jetzt nur über den Kurs bewertet, verpasst möglicherweise den entscheidenden Wendepunkt.