Die Indische Rupie (INR) eröffnet am Dienstag negativ gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar setzt seine Gewinnserie am vierten Handelstag fort und handelt nahe einem vierwöchigen Hoch bei etwa 86,50.
Das Paar bleibt auf der Überholspur, da die Indische Währung weiterhin unterdurchschnittlich abschneidet, nachdem in diesem Monat kontinuierlich Mittel von ausländischen institutionellen Investoren (FIIs) abgezogen wurden. Bisher haben FIIs im Juli Aktien im Wert von 18.636,98 Crores Rs verkauft.
Die Unsicherheit über die Handelsgespräche zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Indien sowie die Unklarheit über die globale Perspektive nach der Zollfrist am 1. August haben die FIIs gezwungen, ihre Investitionen in den indischen Märkten zu reduzieren.
Ein Bericht von NDTV zeigte am Montag, dass das Team des indischen Chefhändlers Rajesh Agrawal nach der fünften Runde der Handelsgespräche aus Washington zurückgekehrt ist, wobei der Deal weiterhin in der Schwebe bleibt. Der Bericht besagte, dass ein vorläufiges Freihandelsabkommen (FTA) im letzten Quartal des Jahres unterzeichnet werden soll, was darauf hindeutet, dass die Exporte aus Indien in die USA weiterhin sektoralen Zöllen unterliegen werden. Der Bericht zeigte auch, dass ein Team von Beamten aus Washington Mitte August nach Indien reisen wird, um die Handelsgespräche fortzusetzen.
USD/INR handelt am Dienstag in der Eröffnungssitzung höher bei etwa 86,40. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da der 20-Tage exponentiell gleitende Durchschnitt (EMA) bei etwa 86,07 ansteigt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) springt nahe 60,00. Ein frisches bullishes Momentum würde entstehen, wenn der RSI über dieses Niveau hinaus bricht.
Nach unten wird der 50-Tage EMA nahe 85,85 als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 23. Juni nahe 87,00 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.