Das Pfund Sterling (GBP) handelt während der europäischen Handelszeit am Dienstag weitgehend seitwärts gegenüber dem US-Dollar (USD) um 1,3470. Das GBP/USD-Paar gibt leicht nach, da der US-Dollar nach der Korrekturbewegung am Montag an Boden gewinnt.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts findet der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, ein Polster unter 98,00. Der DXY hat sich von seinem vierwöchigen Hoch nahe 99,00 zurückgezogen.
Die Anleger bereiten sich auf erhebliche Volatilität im US-Dollar vor, da die Frist für die Zölle von Präsident Donald Trump am 1. August näher rückt und Washington mit einer Handvoll Nationen Vereinbarungen geschlossen hat. Außerdem wird nicht erwartet, dass die USA in der verbleibenden Zeit bilaterale Vereinbarungen mit ihren Handelspartnern erreichen.
Bisher hat die USA Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich (UK), Vietnam und Indonesien sowie ein begrenztes Abkommen mit China angekündigt. Washington hat 22 Nationen, darunter Japan, Vietnam, Kanada, Mexiko und die Europäische Union (EU), Briefe mit festgelegten Zolltarifen geschickt.
Am Montag deutete US-Finanzminister Scott Bessent an, dass Washington mehr Wert auf "Qualität" als auf "Timing" bei den Verhandlungen legt. "Das Wichtige hier ist die Qualität des Abkommens, nicht das Timing der Abkommen", sagte Bessent in einem Interview mit CNBC am Montag.
In der Zwischenzeit könnten frische Eskalationen der Handelskonflikte zwischen den USA und der EU den US-Dollar belasten. EU-Beamte haben geschworen, gegen die von Trump angedrohten Abgaben zu reagieren. Am Wochenende berichtete das Wall Street Journal (WSJ), dass der US-Präsident einen höheren Grundtarif in einer Spanne von 15% bis 20% im Vergleich zu den zuvor genannten 10% in Betracht zieht.
Das Pfund Sterling oszilliert am Dienstag in der Spanne des Vortages um 1,3470 gegenüber dem US-Dollar. Der kurzfristige Trend des GBP/USD-Paares ist bärisch, da es Verkaufsdruck nach einer Erholungsbewegung nahe dem 20-Tage Exponential Moving Average (EMA) um 1,3500 ausgesetzt ist.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) bemüht sich, über der 40,00-Marke zu bleiben. Ein frisches bärisches Momentum würde entstehen, wenn der RSI unter diese Marke fällt.
Nach unten wird das Tief vom 12. Mai bei 1,3140 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 11. Juli um 1,3585 als wichtige Barriere fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.