Das Paar USD/CHF handelt am Dienstag während der asiatischen Handelsstunden mit leichten Verlusten nahe 0,7980, belastet durch einen schwächeren US-Dollar (USD) und niedrigere Staatsanleiherenditen. Die Anleger bleiben vorsichtig vor der US-Frist am 1. August, bis zu der Länder Handelsabkommen mit den USA schließen oder mit höheren Zöllen rechnen müssen.
US-Präsident Donald Trump hatte die sogenannten "reziproken Zölle" im April verschoben und versprochen, in 90 Tagen rund 90 Handelsabkommen zu erreichen. Das Weiße Haus erklärte, dass länderspezifische Zölle am 1. August in Kraft treten werden, es sei denn, die betroffenen Nationen schließen vorher ein Handelsabkommen mit den USA. Die Unsicherheit über Zölle dürfte die Nachfrage nach sicheren Häfen ankurbeln, was dem Schweizer Franken (CHF) kurzfristig zugutekommen könnte.
Ein Beamter des Weißen Hauses sagte, dass US-Präsident Donald Trump wahrscheinlich bald Fed-Chef Jerome Powell entlassen wird. Trump wies dies jedoch in einem Beitrag auf Truth Social am Sonntag zurück und nannte es "typisch unwahr". Bedenken über die Unabhängigkeit der US-Notenbank (Fed) könnten zum Abwärtstrend des USD beitragen.
US-Finanzminister Scott Bessent erklärte, dass die Unabhängigkeit der Zentralbank in der Geldpolitik durch ihre "Mandatsausweitung" in nicht-politische Bereiche bedroht sei. Bessent betonte, dass tiefere Reformen eines veralteten Finanzregulierungsystems notwendig seien und die Regulierungsbehörden in Erwägung ziehen sollten, die "fehlerhaften" doppelten Eigenkapitalanforderungen für Banken abzulehnen.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.