EUR/GBP setzt sein Aufwärtsmomentum für die zweite aufeinanderfolgende Sitzung fort und handelt während der europäischen Handelszeiten am Dienstag um 0,8420. Der Währungskreuz bleibt unterstützt, da der Euro (EUR) von einer verbesserten Risikostimmung profitiert, die durch die Entspannung geopolitischer Spannungen und die Erwartung von Entwicklungen an der Handelsfront zwischen Russland und der Ukraine angetrieben wird.
US-Präsident Donald Trump führte am Montag ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und gab bekannt, dass die Ukraine und Russland vereinbart haben, sofortige Verhandlungen über einen Waffenstillstand aufzunehmen. Bemerkenswert ist, dass die Gespräche möglicherweise ohne direkte US-Beteiligung fortgesetzt werden, was auf eine mögliche Verschiebung hin zu einer Deeskalation des Konflikts hindeutet.
Trotz dieser unterstützenden Entwicklungen könnte das Aufwärtspotenzial des Euros begrenzt sein, da die Händler zunehmend mit weiteren geldpolitischen Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) rechnen. Bedenken über das langsame Wachstum und die Inflation in der Eurozone haben dazu geführt, dass die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von fast 90% für eine Zinssenkung der EZB bei der Sitzung am 5. Juni einpreisen, wobei nur eine weitere Senkung für den Rest des Jahres erwartet wird, so Reuters.
In Bezug auf die Daten fiel der Erzeugerpreisindex (PPI) in Deutschland stärker als erwartet und hebt die anhaltenden deflationären Druckverhältnisse hervor. Im April 2025 fiel der PPI um 0,9% im Jahresvergleich, nach einem Rückgang von 0,2% im März und unter dem prognostizierten Rückgang von 0,6%. Monatlich fiel der PPI um 0,6% – der fünfte monatliche Rückgang in Folge – im Vergleich zu einem Rückgang von 0,7% im März und schlechter als die erwartete Kontraktion von 0,3%.
In der Zukunft richtet sich die Marktaufmerksamkeit auf den Verbraucherpreisindex (VPI) des Vereinigten Königreichs für April, der am Mittwoch veröffentlicht werden soll. Der Kern-VPI, der Lebensmittel, Energie, Alkohol und Tabak ausschließt, wird voraussichtlich um 3,6% im Jahresvergleich steigen, leicht über dem vorherigen Wert von 3,4%, was möglicherweise Hinweise auf den nächsten geldpolitischen Schritt der Bank of England (BoE) geben könnte.
Zinssätze sind der Preis für das Leihen von Geld und werden sowohl von Finanzinstituten an Kreditnehmer als auch an Sparer ausgezahlt. Zentralbanken beeinflussen sie durch ihre Leitzinsentscheidungen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und die Inflation im Zielbereich von etwa 2 % zu halten.
Höhere Zinssätze stärken in der Regel die Währung eines Landes, da sie es für globale Investoren attraktiver machen, ihr Geld dort anzulegen.
Hohe Zinsen setzen den Goldpreis unter Druck, da Anleger höhere Renditen bei zinstragenden Anlagen erzielen können. Ein starker US-Dollar, der oft mit steigenden Zinsen einhergeht, senkt zusätzlich den Goldpreis, da Gold in Dollar notiert wird und ein stärkerer Dollar die Kaufkraft anderer Währungen verringert.
Der Fed-Funds-Zins ist der Übernachtzins, zu dem sich US-Banken gegenseitig Geld leihen. Dieser Leitzins wird in den geldpolitischen Sitzungen der Federal Reserve festgelegt und beeinflusst maßgeblich das Verhalten der Finanzmärkte. Die Markterwartungen in Bezug auf künftige Zinssätze werden durch das CME FedWatch Tool erfasst, das eine Orientierungshilfe für Investoren bietet.