Das Währungspaar USD/CHF steht im frühen europäischen Handel am Dienstag unter Verkaufsdruck bei etwa 0,8335. Die steigenden Wetten, dass die Federal Reserve (Fed) die Kreditkosten in diesem Jahr weiter senken wird, belasten den Greenback gegenüber dem Schweizer Franken. Später am Dienstag werden mehrere Mitglieder der Federal Reserve (Fed) sprechen, darunter Thomas Barkin, Alberto Musalem, Adriana Kugler, Raphael Bostic, Mary C. Daly und Beth M. Hammack.
In der vergangenen Woche hat Moody's die Bewertung für die US-Staatsanleihen herabgestuft und dabei Bedenken über die steigende Schuldenlast von 36 Billionen Dollar geäußert. Die Herabstufung unterstreicht wachsende Sorgen über die fiskalische Verschlechterung und durch Zölle verursachte Verzerrungen unter US-Präsident Donald Trump und übt einen gewissen Verkaufsdruck auf den Greenback aus.
Unterdessen bleiben die Fed-Beamten vorsichtig und fordern mehr Klarheit, bevor sie sich zu politischen Änderungen verpflichten, was das Aufwärtspotenzial für den USD begrenzt. Die Märkte preisen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von fast 91,6 % ein, dass die Zinsen im Juni bei 4,25 %–4,50 % bleiben, und eine Wahrscheinlichkeit von 65,1 %, dass es im Juli keine Änderung geben wird, laut dem CME FedWatch-Tool.
Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Martin Schlegel, sagte am Montag, dass die Unsicherheit auf den Finanzmärkten derzeit "sehr hoch" sei und dass in solchen Zeiten die Nachfrage nach dem sicheren Hafen CHF steigt. Der SNB-Präsident wollte sich nicht dazu äußern, was nächsten Monat passieren könnte, betonte jedoch, dass der "Zinssatz der Schweiz einen großen Einfluss auf den Wechselkurs hat."
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.