Die Indische Rupie (INR) eröffnet zu Wochenbeginn mit einem bärischen Ton gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar springt auf fast 90,50, da die Indische Rupie aufgrund des kontinuierlichen Abflusses ausländischer Mittel aus dem indischen Aktienmarkt und einer dovishen geldpolitischen Ankündigung der Reserve Bank of India (RBI) am Freitag weiterhin schwächelt.
Bisher im Dezember waren die ausländischen institutionellen Investoren (FIIs) an jedem Handelstag Nettoverkäufer und haben Aktien im Wert von 10.403,62 Crore Rs. abgebaut. FIIs blieben auch in den letzten fünf Monaten netto Verkäufer.
Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Indien sind ein zentrales Anliegen hinter dem konstanten Verkauf der FIIs am indischen Aktienmarkt. Analysten von MUFG haben prognostiziert, dass die Indische Rupie weiter auf fast 92,00 gegenüber dem US-Dollar abwerten könnte, wenn in den kommenden Monaten kein bilaterales Abkommen zwischen den USA und Indien zustande kommt.
Am Freitag senkte die RBI wie erwartet ihren Repo-Satz um 25 Basispunkte (bps) auf 5,25 % und kündigte Offenmarktgeschäfte im Wert von 1 Lakh Crore Rs. sowie einen dreijährigen USD/INR-Swap von 5 Milliarden USD an. Die RBI versicherte, dass sowohl der Gesamt- als auch der Kernverbraucherpreisindex (CPI) im Finanzjahr (FY) 2026-27 auf 4 % steigen könnten. Basierend auf starken Hinweisen aus den Q3-Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat die RBI die Wachstumsprognosen für das laufende Geschäftsjahr von 6,8 % auf 7,3 % angehoben.
In dieser Woche werden sich die Anleger auf die Einzelhandels-CPI-Daten für November konzentrieren, die am Freitag veröffentlicht werden. Die Inflation auf Einzelhandelsebene wuchs im Oktober um 0,25 % im Jahresvergleich.

USD/INR handelt bei 90,50 zum Zeitpunkt des Schreibens. Der 20-Tage exponentiell gleitende Durchschnitt (EMA) steigt und das Paar hält sich darüber, was einen bullishen kurzfristigen Trend verstärkt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) bei 70,61 ist überkauft und weist auf ein gestrecktes Momentum hin. Die erste Unterstützung liegt beim 20-Tage EMA bei 89,54, während ein klarer Durchbruch der Allzeithochs um 90,70 die Tür zu weiteren Gewinnen öffnen würde.
Da die Preisbewegung über einem steigenden Durchschnitt verläuft, bleibt das Dip-Buying kurzfristig bevorzugt. Eine Pause oder ein leichter Rückgang könnte überkaufte Bedingungen lindern, ohne den breiteren Aufwärtstrend zu gefährden. Sollte der tägliche Schlusskurs unter den 20-Tage EMA fallen, würde sich die Tendenz in Richtung Konsolidierung verschieben; die Beibehaltung der aktuellen Haltung würde den Aufwärtspfad offen halten.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.