Das Paar USD/CHF zieht am fünften Tag in Folge Käufer an und klettert während des asiatischen Handels am Dienstag auf den höchsten Stand seit dem 22. August. Das Momentum hebt die Kassakurse in die Nähe von 0,8100 und wird durch anhaltende Käufe des US-Dollars (USD) unterstützt.
Der USD-Index (DXY), der den Greenback gegenüber einem Währungskorb abbildet, stieg auf ein über drei Monate hohes Niveau, gestützt durch die hawkische Tendenz der US-Notenbank (Fed). Tatsächlich wies Fed-Vorsitzender Jerome Powell die Markterwartungen für eine weitere Zinssenkung im Dezember zurück. Dies hilft, Bedenken über wirtschaftliche Risiken, die sich aus der anhaltenden Schließung der US-Regierung ergeben, zu kompensieren und wirkt weiterhin als Rückenwind für den Dollar, was wiederum als treibende Kraft für den Anstieg des USD/CHF-Paares angesehen wird.
In der Zwischenzeit könnte der Schweizer Franken (CHF) weiterhin relativ schwach abschneiden, da schwächere Inflationsdaten die Wetten verstärkt haben, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen in den negativen Bereich senken wird. Dies stellt eine signifikante Divergenz im Vergleich zu den Aussichten der Fed dar. Darüber hinaus untergräbt die zugrunde liegende bullische Stimmung an den globalen Finanzmärkten den CHF, was wiederum die bullischen Händler begünstigt und die Argumentation für eine weitere kurzfristige Aufwertung des USD/CHF-Paares unterstützt.
In Zukunft sind keine relevanten wirtschaftlichen Daten aus den USA zu erwarten, da die US-Regierung weiterhin geschlossen bleibt. Kommentare von einflussreichen FOMC-Mitgliedern werden jedoch genau beobachtet, um weitere Hinweise auf den zukünftigen Zinssenkungspfad zu erhalten, was wiederum die Nachfrage nach USD antreiben wird. Darüber hinaus wird die breitere Risikostimmung beobachtet, um kurzfristige Handelsmöglichkeiten rund um das USD/CHF-Paar zu nutzen.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.