Die Indische Rupie (INR) eröffnet am Donnerstag nahe dem Tief vom Mittwoch bei etwa 88,60 gegenüber dem US-Dollar (USD). Das USD/INR-Paar hält die Gewinne des Vortages, obwohl der US-Dollar niedriger gehandelt wird.
Zum Zeitpunkt des Schreibens handelt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, niedriger bei etwa 99,00.
Am Mittwoch zog der US-Dollar signifikante Käufe an, nachdem Fed-Vorsitzender Jerome Powell die Hoffnungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik im Dezember ausgeschlossen hatte, nach der Senkung um 25 Basispunkte (bps), die die Zinsen auf 3,75%-4,00% drückte.
"Die heutige Senkung war Risikomanagement, aber eine weitere Senkung im Dezember ist alles andere als sicher," sagte Fed-Vorsitzender Powell in der Pressekonferenz nach der Bekanntgabe der Zinspolitik. Powell versicherte jedoch, dass die Risiken einer anhaltenden Inflation seit April erheblich gesunken sind, betonte aber, dass es nicht angemessen wäre, sie zu ignorieren. Zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt äußerte Powell erneut Bedenken und verwies darauf, dass "verfügbare Beweise darauf hindeuten, dass Entlassungen und Einstellungen niedrig bleiben".
USD/INR steigt am Donnerstag bei der Eröffnung auf nahe 88,60. Das Paar kehrt zurück und bemüht sich, über dem 20-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) zu bleiben, der bei etwa 88,44 gehandelt wird. Dies deutet darauf hin, dass der kurzfristige Trend bullish geworden ist.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) steigt in Richtung 60,00. Ein frisches bullishes Momentum würde entstehen, wenn der RSI über dieses Niveau bricht.
Nach unten wird das Tief vom 21. August bei 87,07 als wichtige Unterstützung für das Paar fungieren. Auf der Oberseite wird das Allzeithoch von 89,12 eine wichtige Barriere darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.