NZD/USD blickte am Montag nach oben und testete charttechnisches Gebiet knapp unter 0,5980. Der neuseeländische Dollar (NZD) hat einen kurzfristigen Aufwind erhalten, während der US-Dollar (USD) vor der neuesten Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) nachgibt. Es wird allgemein erwartet, dass die Fed einen neuen Zinssenkungszyklus einleitet, und die Anleger werden sich in der Vorbereitungszeit auf die Zinsentscheidung am Mittwoch zurückhalten.
Die Fed wird auch ihre neuesten Zusammenfassungen der wirtschaftlichen Projektionen (SEP) veröffentlichen, das „Dot Plot“, das zeigt, welche Zinsänderungen die Entscheidungsträger der Fed in naher Zukunft für wahrscheinlich halten. Die Märkte rechnen allgemein damit, dass die Fed bis zum Jahresende drei aufeinanderfolgende Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte bekannt geben wird, und die Händler werden darauf achten, ob die SEP der Fed mit den aktuellen Zinserwartungen übereinstimmt. Die Fed wird am Mittwoch ihre neueste Zinsentscheidung bekannt geben.
Die neuesten BIP-Zahlen Neuseelands, die am Donnerstag veröffentlicht werden, werden voraussichtlich einen vierteljährlichen Rückgang der neuseeländischen Wachstumskennzahlen zeigen. Für das Wachstum Neuseelands im zweiten Quartal wird ein Rückgang um 0,3% gegenüber dem Vorquartal und ein leichter Rückgang um 0,1% im Jahresvergleich erwartet.
Der Kiwi testet die jüngsten Höchststände nahe 0,5980, aber die Marke von 0,6000 bleibt weit außerhalb der Reichweite des aktuellen technischen Momentums. Das Paar läuft nach dem Durchbruch durch den 200-Tage-Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA) nahe 0,5915 aus dem bullischen Dampf, und eine technische Widerstandszone bildet sich in den Charts nahe der aktuellen Preisbewegung, was auf einen weiteren Rückgang hinweist.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.