Das Pfund Sterling (GBP) hält sich während der europäischen Handelsstunde am Montag nahe 1,3530 gegenüber dem US-Dollar (USD) und profitiert von den Kommentaren des Vorsitzenden der Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, der in seiner Rede beim Jackson Hole Symposium am Freitag signalisiert hat, dass er eine dovishe Haltung zur Zinspolitik eingenommen hat.
Die Anleger hatten erwartet, dass Powell einen "abwarten und sehen"-Ansatz zu den Zinssätzen wiederholen würde. Ein überraschend dovisher Ton hat jedoch die Risikobereitschaft der Anleger erheblich erhöht.
Der US-Dollar und die US-Staatsanleihenrenditen stehen jedoch unter Druck. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts kämpft der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, darum, sich nahe einem fast vierwöchigen Tief von etwa 97,60 zu behaupten. Gleichzeitig notieren die 10-jährigen US-Staatsanleihenrenditen nahe dem Tief vom Freitag bei etwa 4,27 %.
In der Zwischenzeit bereiten sich die Anleger auf einen weniger volatilen Handelstag für das Pfund Sterling vor, da die Märkte im Vereinigten Königreich (UK) am Montag aufgrund des Sommerbankfeiertags geschlossen sind.
Das Pfund Sterling handelt zu Beginn der Woche fest über 1,3500 gegenüber dem US-Dollar. Der kurzfristige Trend des GBP/USD-Paares hat sich bullish entwickelt, da es über den 20-Tage exponentiell gleitenden Durchschnitt (EMA) zurückgekehrt ist, der bei etwa 1,3466 notiert.
Das Währungspaar bildet auch ein inverses Kopf-Schulter (H&S)-Chartmuster, das zu einer bullischen Umkehr nach einer korrektiven oder abwärts gerichteten Bewegung führt. Die Nackenlinie des H&S-Musters liegt bei etwa 1,3580.
Der 14-tägige Relative Strength Index (RSI) oszilliert im Bereich von 40,00-60,00, was auf eine starke Volatilitätskontraktion hindeutet.
Nach unten wird das Tief vom 11. August bei 1,3400 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 1. Juli nahe 1,3790 als zentrale Barriere dienen.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.