Japans Zentralbank bleibt im Oktober unverändert! Kazuo Ueda deutet Zinserhöhung an, Yen-Kurs steigt

Mitrade Team
Aktualisiert um
coverImg
Quelle: DepositPhotos

Insights - Japans Zentralbank belässt Zinsen im Oktober wie erwartet unverändert. Ueda Kazuo äußert Besorgnis über schwachen Yen und deutet weitere Zinserhöhungen an, Yen reagiert mit Kursanstieg.


Am Donnerstag, den 31. Oktober, beendete die Bank of Japan (BoJ) ihre zweitägige geldpolitische Sitzung und kündigte an, den Leitzins unverändert bei 0,25 % zu belassen. Aufgrund politischer Unsicherheiten wie der „schwarzen Schwäne“ der japanischen Politik und der bevorstehenden US-Wahlen entsprach diese Entscheidung den Erwartungen des Marktes.


Die BoJ senkte die Kerninflationsprognose für das Geschäftsjahr 2025 von zuvor 2,1 % auf 1,9 %, betonte jedoch weiterhin das Aufwärtsrisiko für die Inflation in diesem Jahr. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2026 wurde unverändert bei 1,9 % belassen.


Analysten der Crédit Agricole merkten an, dass der jüngste Yen-Verfall eine Rolle bei der Entscheidung der BoJ gespielt habe. Die Abwärtskorrektur der Inflationsprognose für das Jahr 2025 wurde durch die Besorgnis der BoJ über die Yen-Schwäche und das Aufwärtsrisiko der Inflation ausgeglichen.


Ueda Kazuos Aussagen zur Schwäche des Yen, den Inflationsrisiken und möglichen Zinserhöhungen führten zu einer Erholung des Yen-Kurses. Zum Zeitpunkt dieses Berichts notierte der USD/JPY-Kurs bei 152,16 und verzeichnete einen Rückgang von 0,82 % an diesem Tag; seit Anfang Oktober ist das Währungspaar jedoch um mehr als 6 % gestiegen.


Quelle: Investing.com


Uedas Rede stärkt die Zinserwartungen


Kazuo Ueda betonte in einer Pressekonferenz erneut, dass es keinen festgelegten Zeitpunkt für die nächste Zinserhöhung gibt. Die BoJ wird weiterhin bei jeder Sitzung die aktuellen Daten sorgfältig prüfen und ihre Einschätzungen zur Wirtschaft und den Zukunftsaussichten aktualisieren, um fundierte Entscheidungen zu treffen.


Ein nachhaltiges Lohnwachstum sowie eine weiterhin über dem Zentralbankziel liegende Inflation sind entscheidende Bedingungen für eine Zinserhöhung der BoJ. Die Zentralbank bestätigte, dass sie den Zinspfad fortsetzen wird, sofern sich die Wirtschaft und die Preise wie erwartet entwickeln.


Nach der Sitzung erklärte Ueda: „Den heimischen Daten zufolge entsprechen die Lohn- und Preisentwicklungen unseren Prognosen. Hinsichtlich der Abwärtsrisiken für die US- und Weltwirtschaft sehen wir inzwischen weniger Dunkelwolken.“


Er fügte hinzu: „Bei einem Blick auf die neuesten Verbraucherpreisindizes in Tokio deutet sich an, dass der Lohndruck zunehmend auf die Dienstleistungspreise übergeht.“


Zum jüngsten Wahldebakel der Regierungspartei in Japan äußerte Ueda, dass dies ihre Preisprognosen nicht direkt beeinflussen werde. Falls jedoch wesentliche politische Änderungen eintreten, könnten die Prognosen entsprechend angepasst werden.


Wie sieht der Markt das?


Noch vor Kazuo Uedas Rede äußerte sich Carol Kong, Währungsstrategin der Commonwealth Bank of Australia, und meinte, dass der Yen nur begrenzten Spielraum für weitere Abwertungen habe. Ihrer Meinung nach werde der BoJ-Gouverneur weiterhin zurückhaltend in Bezug auf Änderungen der Geldpolitik bleiben, doch „stärkere Hinweise auf eine Zinserhöhung könnten überraschen und dazu führen, dass der Markt dies vorwegnimmt und den Yen stärkt.“


Ökonomen der Daiwa Securities gaben zu verstehen, dass die BoJ insgesamt weiterhin Signale einer Normalisierung der Geldpolitik sende, und dass eine zunehmende politische Unsicherheit im Inland eine Zinserhöhung nicht verhindern werde.


Kazutaka Maeda vom Meiji Yasuda Research Institute erklärte, dass die BoJ möglicherweise vor einer stabileren politischen Lage ihre Politik nicht ändern könne. Dennoch sieht er eine Zinserhöhung im Dezember als möglich, auch wenn das Risiko einer Verzögerung aufgrund der politischen Lage in Japan und den ungewissen Ergebnissen der US-Präsidentschaftswahl steige.


Einige Analysten erwarten ebenfalls eine Erhöhung im Dezember, da die Löhne stetig steigen und Unternehmen – insbesondere kleine und mittelständische – die höheren Kosten zunehmend auf die Preise übertragen.


Laut einer Umfrage von Reuters Anfang Oktober erwarten jedoch mehr als die Hälfte der befragten Ökonomen keine Zinserhöhung der BoJ bis Ende Dezember, während 90 % davon ausgehen, dass eine Erhöhung bis Ende März nächsten Jahres stattfinden wird.


Der oben präsentierte Inhalt, ob von einer Drittpartei oder nicht, wird lediglich als allgemeiner Rat betrachtet. Dieser Artikel sollte nicht als enthaltend Anlageberatung, Investitionsempfehlungen, ein Angebot oder eine Aufforderung für jegliche Transaktionen in Finanzinstrumenten ausgelegt werden.

goTop
quote
Finden Sie diesen Artikel nützlich?
Verwandte Artikel
placeholder
Meyer Burger vor dem Aus - 600 Beschäftigten in Deutschland gekündigtDüsseldorf, 17. Sep (Reuters) - Der insolvente Solarmodul-Hersteller Meyer BurgerMBTN.S ist bei der Suche nach einem Investor nicht fündig geworden und hat seinen rund 600 Beschäftigten in Deutschland und den verbliebenen 45 in der Schweiz gekündigt. Aus heutiger Sicht bestehe keine realistische Cha...
Autor  Reuters
Gestern 05: 38
Düsseldorf, 17. Sep (Reuters) - Der insolvente Solarmodul-Hersteller Meyer BurgerMBTN.S ist bei der Suche nach einem Investor nicht fündig geworden und hat seinen rund 600 Beschäftigten in Deutschland und den verbliebenen 45 in der Schweiz gekündigt. Aus heutiger Sicht bestehe keine realistische Cha...
placeholder
Tesla einigt sich außergerichtlich nach tödlichem Unfall mit Model-3-Beteiligung17. Sep (Reuters) - Der Autohersteller TeslaTSLA.O hat sich nach einem tödlichen Unfall mit Beteiligung eines seiner Fahrzeuge vor Beginn eines Prozesses außergerichtlich geeinigt. Es habe eine vertrauliche Einigung gegeben, um einen Rechtsstreit über den Tod eines Teenagers bei einem Unfall im Jahr...
Autor  Reuters
Gestern 01: 11
17. Sep (Reuters) - Der Autohersteller TeslaTSLA.O hat sich nach einem tödlichen Unfall mit Beteiligung eines seiner Fahrzeuge vor Beginn eines Prozesses außergerichtlich geeinigt. Es habe eine vertrauliche Einigung gegeben, um einen Rechtsstreit über den Tod eines Teenagers bei einem Unfall im Jahr...
placeholder
Nvidia fällt, nachdem China behauptet, das Unternehmen habe gegen das Antimonopolgesetz verstoßen15. Sep - ** Aktien des Chipdesigners Nvidia NVDA.O fallen vorbörslich um 2,2% auf 173,84 Dollar** Die chinesische Marktaufsichtsbehörde (link) wird die Ermittlungen gegen NVDA fortsetzen, nachdem vorläufige Ergebnisse zeigen, dass das Unternehmen gegen die Kartellgesetze des Landes verstoßen hat *...
Autor  FXStreet
Mo. 15.Sep
15. Sep - ** Aktien des Chipdesigners Nvidia NVDA.O fallen vorbörslich um 2,2% auf 173,84 Dollar** Die chinesische Marktaufsichtsbehörde (link) wird die Ermittlungen gegen NVDA fortsetzen, nachdem vorläufige Ergebnisse zeigen, dass das Unternehmen gegen die Kartellgesetze des Landes verstoßen hat *...
placeholder
Oracle-Aktien steigen um 31 Prozent aufgrund der Aussicht auf 500 Milliarden Dollar Cloud-UmsatzLONDON, 10. Sep (Reuters) - Die Aktien von Oracle stiegen am Mittwoch in Frankfurt um 31%, einen Tag nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass es erwartet, dass die gebuchten Einnahmen (link) in seinem Oracle Cloud Infrastructure-Geschäft eine halbe Billion Dollar übersteigen werden. Die Bewegu...
Autor  FXStreet
Mi. 10.Sep
LONDON, 10. Sep (Reuters) - Die Aktien von Oracle stiegen am Mittwoch in Frankfurt um 31%, einen Tag nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass es erwartet, dass die gebuchten Einnahmen (link) in seinem Oracle Cloud Infrastructure-Geschäft eine halbe Billion Dollar übersteigen werden. Die Bewegu...
placeholder
SAP-Aktien steigen im frühen Handel, nachdem Oracle den Cloud-Ausblick für 2026 erhöht hat10. Sep - ** Die Aktien des deutschen Softwareherstellers SAP SAPG.DE steigen im frühen Frankfurter Handel um 2,6 Prozent** Ein lokaler Händler verweist auf die Anhebung des Ausblicks für das Cloud-Geschäft des Konkurrenten Oracle ORCL.N** Oracle hat seine Wachstumsprognose für die Cloud-Infrastrukt...
Autor  Reuters
Mi. 10.Sep
10. Sep - ** Die Aktien des deutschen Softwareherstellers SAP SAPG.DE steigen im frühen Frankfurter Handel um 2,6 Prozent** Ein lokaler Händler verweist auf die Anhebung des Ausblicks für das Cloud-Geschäft des Konkurrenten Oracle ORCL.N** Oracle hat seine Wachstumsprognose für die Cloud-Infrastrukt...