Die kanadische Arbeitsmarktstatistik für November wird entscheidend dafür sein, ob die jüngsten Beschäftigungsgewinne eine echte Verbesserung des Arbeitsmarkts signalisieren oder lediglich statistisches Rauschen sind. Unter der Oberfläche zeigt sich ein Bild, das im privaten Sektor eher einer Rezession gleicht, während das Lohnwachstum in einem Tempo zunimmt, das nicht mit dem Inflationsziel der Bank of Canada vereinbar ist, berichten die Ökonomen Matthieu Arseneau und Alexandra Ducharme von der National Bank of Canada.
„Die November-Daten der Labour Force Survey (LFS, erhoben in Haushalten) werden an diesem Freitag veröffentlicht. Die Zahlen werden mit Spannung erwartet, da sie zeigen werden, ob der Aufschwung der vergangenen zwei Monate Bestand hat oder lediglich ein statistischer Ausreißer war. Diese Dynamik steht tatsächlich im Gegensatz zu weichen Indikatoren, die auf eine schwache Einstellungsbereitschaft hindeuten.“
„Der Skeptizismus wuchs in der vergangenen Woche mit der Veröffentlichung der Survey of Employment, Earnings, and Hours (SEPH, erhoben bei Unternehmen). Diese wies im September einen monatlichen Verlust von 58.000 Stellen aus, während die LFS nach Vergleichsanpassungen einen Zuwachs von 26.000 meldete. Auf Sechsmonatsbasis verzeichnet lediglich in 41 Prozent der Branchen im privaten Sektor (von 251) die Beschäftigung Wachstum – ein Anteil, der üblicherweise nur in Rezessionsphasen vorkommt.“
„Diese Fragilität hat jedoch nicht verhindert, dass die Löhne im privaten Sektor weiter anziehen. Sie stiegen in den vergangenen sechs Monaten annualisiert um 5,5 Prozent – ein Tempo, das nicht mit einer Rückführung der Inflation auf das Ziel vereinbar ist. Die Lohnentwicklung in Kanada schränkt die Möglichkeiten der Bank of Canada ein, den Leitzins weiter zu senken.“