Isabel Schnabel, Mitglied des Vorstands der Europäischen Zentralbank (EZB), sagte am Dienstag, dass die Zinssätze in der Eurozone in einer guten Position sind und fügte hinzu, dass die Aufwärtsrisiken für die Inflation weiterhin dominieren.
Schnabel argumentierte weiter, dass der Durchgriff eines stärkeren Euros (EUR) wahrscheinlich begrenzt sein wird.
Zur wirtschaftlichen Aussichten sagte sie, dass das Wachstum voraussichtlich das Potenzial übersteigen wird, wobei die inländische Nachfrage den Rückgang der Exporte ausgleicht.
EUR/USD hält an moderaten täglichen Gewinnen fest und handelt nach diesen Kommentaren über 1,1750.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.